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Rückruf: Schädliche Chemikalie in Kinderbüchern (FOTOS)

(FOTO: iStock/Evgeniia Siiankovskaia)
(FOTO: iStock/Evgeniia Siiankovskaia)

Die idyllische Welt der Pixi-Bücher, die seit Generationen Kinderzimmer schmücken, wurde jüngst durch eine alarmierende Entdeckung erschüttert. Der renommierte Carlsen-Verlag hat bekannt gegeben, dass in zwei Titeln der Reihe „Baby Pixi Unkaputtbar“, die ab dem 28.07.2023 verkauft wurden, überschrittene Grenzwerte des Inhaltsstoffs Bisphenol A (BPA) festgestellt wurden. Die betroffenen Bücher wurden umgehend vom Markt genommen.

BPA ist eine Industriechemikalie, die vornehmlich zur Herstellung bestimmter Kunststoffe und Epoxidharze verwendet wird. Diese Materialien finden in einer Vielzahl von Produkten Anwendung, von Lebensmittelbehältern bis hin zu Spielzeug. Doch die Chemikalie ist nicht harmlos. Im Jahr 2023 führte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine Neubewertung der Risiken von BPA in Lebensmitteln durch und kam zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die Exposition ein Gesundheitsrisiko für Verbraucher aller Altersgruppen darstellt. Besonders bedenklich: Säuglinge und Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf diese hormonartigen Schadstoffe.

Toxikologisches Gutachten

Die BPA-belasteten Pixi-Bücher sind nicht die einzigen Produkte, die kürzlich in die Schlagzeilen geraten sind. Auch Kinder-Plüschgegenstände von Rewe mussten aufgrund von Gesundheitsbedenken zurückgerufen werden. Pixi-Bücher sind weit verbreitet und in vielen Buchhandlungen, Supermärkten und Drogerien wie Kaufland, Rewe oder Tchibo erhältlich, was die Tragweite des Problems verdeutlicht.

Um die Sicherheit der jungen Leser zu gewährleisten, hat der Carlsen-Verlag ein toxikologisches Gutachten bei der Eu Directives Consultancy (EuDiCo) in Auftrag gegeben. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass ein relevantes toxikologisches Risiko durch BPA bei der Verwendung der Bücher ausgeschlossen werden kann. Dennoch hat der Verlag vorsorglich die Titel der gesamten Produktionscharge zurückgerufen.

Für Eltern, die betroffene Bücher gekauft haben, empfiehlt der Carlsen-Verlag, sich über das Kontaktformular auf seiner Website mit dem Betreff „Reklamation“ an den Verlag zu wenden. Dies ist nicht das erste Mal, dass Spielzeug wegen potenzieller Gesundheitsrisiken zurückgerufen werden musste. Erst im Februar gab es einen ähnlichen Fall bei Lidl.

Die Entdeckung von BPA in Kinderbüchern wirft ernste Fragen über die Sicherheit von Spielzeug und anderen Kinderprodukten auf. Es ist ein Weckruf für Eltern, genauer hinzusehen, was sie ihren Kindern in die Hand geben, und für Hersteller, ihre Produktionsprozesse noch gründlicher zu überprüfen.