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SICHERES GRUNDPRINZIP

„Safe Abortion Day“: Kostenlose Abtreibung wird gefordert!

SCHWANGERSCHAFTSTEST
(FOTO: iStock)

Die SPÖ Frauen erneuern anlässlich des Safe Abortion Day ihre Forderung nach kostenlosen, entkriminalisierten Schwangerschaftsabbrüchen in Wohnortnähe.

„Seit Jahren nehmen konservative und rechte Gruppen, die das Selbstbestimmungsrecht von Frauen infrage stellen wollen, besorgniserregend an Fahrt auf. Die Gruppen sind gut international vernetzt und entsprechend radikal. Das baut Druck auf und wirkt sich auch negativ auf die öffentliche Debatte aus, die weg von den Lebensrealitäten von Frauen hin zu einer stumpfen Polemik geht“, so Marina Hanke, Vorsitzende der Wiener SPÖ-Frauen. „Da steigen natürlich die Sorge und die Gefahr, dass die Fristenlösung und bestehende Zugänge zu Abtreibungen auch in Österreich ins Wanken kommen. Dass der konservative und vor allem auch kirchliche Bereich in Österreich noch immer viel mitmischt, sieht man ja auch gerade in Vorarlberg.“

„Das Recht, über den eigenen Körper und die eigene Gesundheit zu entscheiden, ist ein Grundprinzip unserer demokratischen Gesellschaft. Frauen sollten in der Lage sein, verantwortungsvolle und informierte Entscheidungen über ihren Schwangerschaftsverlauf zu treffen. Der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Rechts und darf nicht eingeschränkt oder behindert werden“, ergänzt Sara Costa, Landesfrauensekretärin der SPÖ Wien.

Recht auf Schwangerschaftsabbruch

„Dass in Österreich Schwangerschaftsabbruch möglich und straffrei im Rahmen der Fristenlösung ist, ist für Frauen in Österreich mittlerweile selbstverständlich. Das ist auch gut so. Damit sichere und straffreie Schwangerschaftsabbrüche selbstverständlich bleiben, genau dafür wollen wir als SPÖ sorgen!“, so Costa weiter.

„Die von Johanna Dohnal gemeinsam mit vielen anderen durchgesetzte Fristenlösung war ein Meilenstein, der Frauen Selbstbestimmung und Sicherheit ermöglichte – den konservativen Anstrengungen der ÖVP und der Kirche zum Trotz. Nun ist es an der Zeit, diesen Erfolg für die Zukunft zu sichern. Das Recht auf Schwangerschaftsabbruch muss in Österreich gewährleistet werden. Dazu müssen Abtreibungen endlich kostenlos und in ganz Österreich in Wohnortnähe verfügbar sein“, so Hanke, die sich bei den Initiator*innen der Initiative #AusPrinzip bedankt, die diese Forderungen seit mehreren Monaten zum Thema macht.

Die Fakten lügen nicht

Der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen rettet Leben. Wo Abtreibungen verboten werden, nehmen die Zahlen nicht unbedingt ab. Ein Verbot bewirkt in erster Linie, dass Abtreibungen spät in der Schwangerschaft, von unqualifizierten Menschen und unter unhygienischen Bedingungen durchgeführt werden. Dies führt dann zu einer großen Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Frauen. Bis in die 1970er Jahre waren Abtreibungen in Österreich verboten, dennoch wurden sie vollzogen – verbunden mit zahlreichen Komplikationen und Todesfällen aufgrund der unsachgemäßen Durchführung.

„Tatsächlich notwendig ist, weg von der paternalistischen Bevormundung von Frauen zu kommen, was ihre Körper betrifft. Dafür sind eine frühe und gute Aufklärung von Jugendlichen über Verhütungsmittel sowie der einfache Zugang zentral. Daher fordern wir eine qualitativ hochwertige Sexualpädagogik für alle jungen Menschen und vor allem den kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln. Das Thema Sexualität totzuschweigen führt, wie man weltweit sehen kann, nur dazu, dass Menschen keine aufgeklärten und sicheren Entscheidungen treffen können“, erklärt Marina Hanke.

Zum Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen gehört aber nicht nur die Legalisierung bzw. Entkriminalisierung. „Frauen müssen auch real die Möglichkeit zum Schwangerschaftsabbruch haben. Heißt, Schwangerschaftsabbrüche müssen zugänglich und in einem sicheren Umfeld verfügbar sein. Wenn die nächste Klinik mehrere Stunden von mir entfernt ist und der Abbruch Unsummen kostet, dann treibt es Frauen wieder dazu, zu drastischen Mitteln zu greifen. Auch die Stigmatisierung und die Geheimniskrämerei rund um Abtreibungen müssen aufhören“, betont Sara Costa.

Dass es auch anders geht, sieht man an Mexiko und Argentinien. „Dass in den beiden Ländern Schwangerschaftsabbruch endlich entkriminalisiert wurde, ist ein Riesenerfolg der dortigen Frauenbewegung! Das gibt natürlich auch Hoffnung, dass auch in Österreich endlich das Recht auf Selbstbestimmung und Gesundheit ernst genommen und über konservative und rechte Interessen gestellt wird“, so Costa abschließend.