Am Dienstag gab das Management der traditionsreichen Möbelhauskette Kika/Leiner bekannt, dass ein Insolvenzantrag gestellt werden musste. Trotz intensiver Bemühungen, das finanziell angeschlagene Unternehmen zu stabilisieren, scheiterten die Maßnahmen an den derzeit ungünstigen Rahmenbedingungen, wie das Unternehmen in einer offiziellen Mitteilung verlauten ließ.
Bereits im Vorjahr hatte Kika/Leiner erhebliche finanzielle Probleme, die das Image der Marke stark beeinträchtigten. Das Unternehmen beklagt eine „Kaufzurückhaltung“ der Kunden in den letzten zwei Jahren, was die Situation weiter verschärfte. Erhebliche Kostensteigerungen, insbesondere im Lohnsektor durch frühere Kollektivvertragsverhandlungen, beschränkten den finanziellen Spielraum zusätzlich. Diese Herausforderungen machten eine Rettung des Unternehmens letztlich unmöglich.
Derzeit ist unklar, wie es mit den verbleibenden Filialen weitergeht. Ein Masseverwalter wird künftig das Geschäft führen, um geordnete Abläufe sicherzustellen.
Konsequenzen des Sparkurses
Im Sommer 2023 beschlossen die neuen Eigentümer von Kika/Leiner einen drastischen Sparkurs, nachdem die Möbelkette finanziell ins Straucheln geraten war. Zu den Maßnahmen zählten die Schließung von etwa zwei Dutzend Standorten und die Entlassung von fast der Hälfte der ursprünglich 3.900 Mitarbeitenden, wie die Zeitung Heute berichtete. Dennoch reichten diese Schritte nicht aus, um das Unternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren. Auch im Geschäftsjahr 2023/2024 setzte sich die Verlustzone fort, wie die Oberösterreichischen Nachrichten meldeten.
Eine weitere Reduktion der Belegschaft von 1.900 auf 1.400 Mitarbeitende ist geplant. Diese Maßnahme soll durch Pensionierungen, das Nicht-Nachbesetzen offener Stellen und Kündigungen umgesetzt werden.
Laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform (ÖVC) wurden bereits im Vorjahr Forderungen in Höhe von 131 Millionen Euro angemeldet. Rund 50 Millionen Euro dieser Summe entfallen auf das Finanzamt, was mittelbar auch die Steuerzahler*innen betrifft. Insgesamt sind von der Insolvenzsituation etwa 500 Gläubiger und 3.300 Mitarbeitende des Unternehmens betroffen.
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