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BUNDESHEER

Schwere Waffen fest im Griff

(FOTO: Igor Ripak)

Kürzlich absolvierte Korporal Kristina Ilić im Rahmen der Kaderanwärterausbildung 2 ein Training am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe, wo in den Bergen Österreichs mit mehreren schweren Waffen auch scharf geschossen wurde. KOSMO war vor Ort dabei.

Auf rund 1.900 Metern Seehöhe übten Kristina und ihre KameradInnen unter anderem mit dem Panzerabwehrrohr 66/79 und dem überschweren Maschinengewehr M2. Mit diesen schweren Waffen wurden sowohl Einzel- als auch Gruppengefechtschießübungen absolviert.

„Bei diesen Waffen agierten wir auch als Gruppenkommandantinnen und Gruppenkommandanten und erteilten den jeweiligen PAR- und üsMG Trupps Feuerbefehle, die unter anderem Punkte wie die Richtung, die Entfernung und das zu bekämpfende Ziel beinhalteten“, erklärte Kristina, die bis dato nur mit dem Panzerabwehrrohr Erfahrung sammeln konnte. Auf dem Truppenübungsplatz Seetaler Alpe war es jedoch das erste Mal, dass die 26-Jährige mit dem überschweren Maschinengewehr schießen durfte. „Zur Vorbereitung auf das Scharfschießen hatten wir mehrere Trockentrainings, was die gesamte Sache etwas einfacher gestaltet hat“, fügte sie hinzu.

GEBIRGE: Die Soldaten meisterten Herausforderungen in schwindelerregenden Höhen.

Schießübungen mit schweren Waffen
Neben dem Scharfschießen mit schweren Waffen, dem Höhepunkt der Waffenausbildung, wurde auch das Zusammenwirken des Panzerabwehrrohrs 66/79 und des überschweren Maschinengewehrs M2 trainiert. „Wir haben unter anderem auf gehärtete Ziele mit Hohlladungsgranaten gefeuert und Infanterieziele mit dem üsMG bekämpft.“ Die Jägergruppe, zu welcher auch Kristina gehört, hatte außerdem den Auftrag die Sicherung eines Zuges während eines Fußmarsches zu übernehmen. „In erster Linie sind es natürlich die Berge, die den größten Unterschied machen – die ganzen Höhen und Tiefen stellen eine Herausforderung für das Führungsverfahren eines Kommandanten oder einer Kommandantin“, erklärt uns Korporal Ilić.

Kristina und ihre KameradInnen lernten in den Alpen neue schwere Waffen kennen. (FOTO: Igor Ripak)

Auch das Auftauchen feindlicher Infanteriekräfte wurde simuliert und die Aufgabe bestand darin, in Stellung zu gehen und den Gegner solange in Schach zu halten, bis der restliche Zug ebenfalls den Feuerkampf aufnehmen kann. „So sollten wir die Voraussetzungen eines Kompanieangriffs gewährleisten. Hierbei kam es besonders auf die Koordinierung des Maschinengewehrs 74 und der Sturmgewehrschützen an.“ Auf die Frage, welche Aufgaben die schwersten beim Training auf den Seetaler Alpen waren, erklärte Kristina, dass aller Anfang schwer sei. „Je öfter wir vor bestimmte Aufgaben gestellt werden und wenn wir das Beste aus diesen mitnehmen, desto leichter fällt es uns beim nächsten Mal. Am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe haben wir zum Beispiel zuerst mit Knallmunition vorgeübt, bevor wir dann scharf geschossen haben. Es gab außerdem mehrere Durchgänge mit Feedback unserer Ausbilder.“

Frauenpower
Ihr freiwilliges Jahr beim Österreichischen Bundesheer startete Kristina im September 2020 und seit Februar 2021 befindet sie sich im zweiten Teil der dreiteiligen Kaderanwärterausbildung, die sich insgesamt über sieben Monate erstreckt. Ihr großes Ziel ist es, an der Militärakademie aufgenommen zu werden. „Derzeit werden wir auf die Aufnahmeprüfungen Ende Juli bzw. Anfang August vorbereitet.“

Kristina Ilić (links) und Andrea Dašić (rechts) sind auf dem bestem Wege, beim Bundesheer groß Karriere zu machen. (FOTO: Igor Ripak)

Die 26-Jährige ist nicht die einzige Frau in ihrer Einheit. Zwei weitere Kameradinnen durchlaufen derzeit die Ausbildung mit ihr. Eine davon ist Andrea Dašić, die Mitglied des montenegrinischen Heeres ist, jedoch ihre Ausbildung in Österreich absolviert: „Ich habe mich aus mehreren Gründen für eine Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie entschieden. Einerseits möchte ich ein unabhängiger Mensch werden, der in der Lage ist, wichtige Entscheidungen zu treffen und andererseits möchte ich mit der erworbenen Ausbildung einen Beitrag für mein Land leisten. Das Tragen einer Uniform ist eine große Ehre für mich“.