Vucic soll Lawrow nach Gesprächen mit Putin nach Serbien eingeladen haben, schreibt ein serbisches Medium. Die EU ist jedoch nicht damit einverstanden.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sollte Anfang dieses Monats Serbien besuchen, was auch sein erster Besuch in diesem Teil Europas seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine wäre. Laut einem serbischen Medium wurde die Ankunft Lawrows in Belgrad vom serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic während eines Gesprächs mit Wladimir Putin persönlich initiiert.
Anfang Juni befand sich Serbien im Zentrum eines diplomatischen Krieges zwischen Russland und dem Westen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sollte am 6. und 7. Juni einen zweitägigen Besuch in Belgrad abstatten, aber der Besuch wurde abgesagt, weil Bulgarien, Montenegro und Nordmazedonien ihm verboten hatten, ihr Territorium zu überfliegen. Das serbische Medium berichten, dass Lawrow, der unter EU-Sanktionen steht, vom serbischen Staatsoberhaupt Aleksandar Vucic eine Einladung erhielt, das Land persönlich zu besuchen.
„Während eines Telefongesprächs mit Wladimir Putin Ende Mai, lud Vucic den russischen Außenminister zu einem Besuch in Serbien ein. Die russische Seite nahm diesen Vorschlag an und die Vorbereitungen für den Besuch begannen sofort“, heißt es im Medium.
In Anbetracht dessen, dass der Grund für die Gespräche zwischen Vucic und Putin das neue Gasabkommen zwischen Serbien und Russland war, wurde erwartet, dass Lawrow mit seiner Ankunft die von den Präsidenten getroffene Vereinbarung bestätigen würde.
„Lawrov hat sich nach Serbien nicht selbst eingeladen, wie es hieß. Die serbischen Gastgeber waren bereit, ihn aufzunehmen, aber offensichtlich hat keiner mit der heftigen Reaktion der Europäischen Union gerechnet“, berichtet das Medium.
Nachdem der Besuch des Außenministers der Russischen Föderation abgesagt wurde, soll eine Nachricht aus Moskau gekommen sein, dass „Serbien die Außenpolitik entzogen wurde“.
„Das Undenkbare ist passiert.“ Man habe einem souveränen Staat das Recht entzogen, Außenpolitik zu betreiben. Serbiens internationale Aktivitäten in russischer Richtung wurden blockiert. „Wenn der Besuch des russischen Außenministers im Westen fast schon als weltweite Bedrohung empfunden wird, dann stehen die Dinge dort allem Anschein nach ziemlich schlecht“, kritisierte Lawrow.
Das serbische Medium gibt an, dass diese Aussage von Sergej Lawrow darauf hindeutet, dass auf Initiative Serbiens eine Einladung an einen russischen Diplomaten zu einem Besuch in Belgrad ausgesprochen wurde: „Lavrov und Putin haben die Einladung des serbischen Präsidenten angenommen, weil sie Serbien als einen sehr wichtigen Partner in diesem Teil Europas sehen, und deshalb hat die russische Seite den serbischen Außenminister nach Moskau eingeladen.“
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