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EU-Beitritt: Wie hat Slowenien Bosnien und Herzegowina unterstützt?

(FOTOS: iStock/Techin24, EPA/Fehir Demir)

Die slowenische Außenministerin Tanja Fajon hat vorgestern bei einem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg einen Plan zur Verleihung des EU-Kandidatenstatus für Bosnien und Herzegowina vorgestellt. Auch die Lage in der Ukraine wurde besprochen.

Wir sollten den Westbalkan nicht vergessen“, sagte Sloweniens Außenministerin Tanja Fajon gegenüber EURACTIV in Luxemburg.

Wenn man ein bisschen über den Tellerrand hinausschaut, hat der Westbalkan auch 20 oder 30 Jahre blutiger Kriege hinter sich, und ich würde mir wünschen, dass wir ein starkes politisches Signal auch an Bosnien und Herzegowina aussenden, wohl wissend, dass sie noch eine Menge Kriterien erfüllen müssen“, fügte sie hinzu.

Endlich jemanden, der sich für Bosnien einsetzt

Die Balkanstaaten sind sich seit Langem nicht einig. Nach dem Zerfall von Jugoslawien blieb Slowenien für den Westbalkan ein fremdes Land.

Am Rande des Antalya Forums im März traf sich der slowenische Präsident Borut Pahor mit den teilnehmenden Mitgliedern der Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina Sefik Dzaferovic und Milorad Dodik. Sie haben über die aktuelle Situation in Bosnien und Herzegowina und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine gesprochen.

Schon damals wies Pahor darauf hin, dass die EU-Erweiterung unter den gegenwärtigen Umständen das wichtigste geopolitische und strategische Thema sei.

Richtung Europa oder Russland

Drei Mitglieder der Präsidentschaft von Bosnien und Herzegowina können sich über gemeinsame politische Ziele nicht einigen. Wie schafft man einen Schulterschluss im Hinblick auf eine gemeinsame EU-Strategie?

Pahor will mit dieser Unterstützung ein positives Signal an Bosnien und die gesamte Region des westlichen Balkans senden. Nichtsdestotrotz bezeichnete er Bosnien als Gefahr für Nationalismus und Instabilität. Außerdem verwies Pahor auf den bosnisch-serbischen Separatismus, der von Russland stark unterstützt werde. Ist diese Unterstützung nur ein Ziel um Bosnien und Herzegowina in Richtung Europa, statt Russland und somit Osten zu schieben?

Neben Slowenien haben sich auch Ungarn und Polen für diese Initiative eingesetzt.