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BALKAN-SORTIMENT

Serbische Negro-Bonbons sorgen für Rassismusdebatte

NEGRO
(FOTO: Facebook/@Negro Bombone)

Die Pionir Negro Bonbons sind gefüllte Hartbonbons mit köstlicher Lakritze und frischem Minzgeschmack. Die Zuckerl sind wohltuend und erfrischend.

Ein Kunde regt sich über gefüllte Hartbonbons mit Lakritze und Minze im Schweizer Geschäft namens „Negro“ auf. Dieser Name könnte schwarze Menschen verletzen.

Eine Süßware im Balkan-Sortiment von Schweizer Supermarkt sorgte für große Aufregung: „Zuerst dachte ich, der Name sei ein Witz. Ich konnte kaum glauben, dass der Supermarkt Süßigkeiten mit einem solch geschmacklosen Namen verkauft“, sagt der Kunde. Die Hartbonbons mit Minzgeschmack namens „Negro“, die er im Regal entdeckte. „Die Bonbons mögen gut schmecken, aber solange sie diesen Namen haben, würde ich sie niemals kaufen.“

Man befürchtet, dass der Name des Produkts an das Schimpfwort „Neger“ erinnert und somit schwarze Menschen verletzen könnte. „Coop sollte entweder das Produkt aus dem Sortiment nehmen oder es umbenennen“, fordert der Kunststofftechnologe.

„Wir prüfen die Bezeichnung gegenwärtig“, sagt Coop-Mediensprecher Kevin Blättler der Supermarktkette. Er verwies für weitere Fragen auf den serbischen Süßigkeiten-Hersteller Pionir. Die Bonbons beziehen sich auf dessen Farbe und auf die Verpackung der abgebildeten schwarz gekleideten Rauchfangkehrer, so Blättler.

„Negro“-Name des Erfinders:
Es sei begrüßenswert, dass in der heutigen Gesellschaft eine Sensibilität für „rassistische“ Begriffe und Abbildungen bestehe, sagt wissenschaftliche EKR-Mitarbeiterin Giulia Reimann. Außerdem sei es wichtig, dass eine kritische Auseinandersetzung stattfinde. „Allerdings haben nicht alle Begriffe, die bei einigen Konsumentinnen und Konsumenten wegen einer vermuteten rassistischen Konnotation Empörung auslösen, einen rassistischen Hintergrund.“

Der Name der Bonbons, sei laut Reimann auf den Nachnamen des Erfinders Pietro Negró zurückzuführen. „Außerdem bezieht sich der Begriff ‚Negro‘ auch auf die Abbildung eines schwarzen Schornsteinfegers auf der Verpackung.“ Ein Problem wäre es dann, wenn eine kolonial-rassistisch stereotype Abbildung verwendet würde. Dies sei aber vorliegend nicht der Fall. Die Rassismusdebatte hat dafür gesorgt, dass Produkte aus dem Sortiment kippten.

Quelle: Heute-Artikel