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Kinderarbeit in USA

SKANDAL: Hyundai-Fabriken beschäftigen minderjährige Kinder!

FOTO: EPA-EFE/DAVID SWANSON

In den USA wurde in den Hyundai-Fabriken Kinderarbeit aufgedeckt. Das Jüngste war erst 12 Jahre alt.

Festgestellt wurde, dass mindestens vier große Zulieferer von Hyundai Motors und der Schwesterfirma Kia Motors Kinder in Fabriken in Alabama beschäftigen. Reuters-Journalisten prüfen nun mit Hilfe staatlicher und bundesstaatlicher Behörden, ob in anderen Fabriken dieser Unternehmen außerhalb der USA Kinderarbeit eingesetzt wird. Ein 14-jähriges Mädchen aus Guatemala war im Mai in Greenville, im Süden von Alabama, mit der Montage von Autokarosserien in einer Fabrik beschäftigt, die Hwashin America Corporation, einem Lieferanten der beiden oben genannten Automarken, gehört.

Dementieren alle Vorwürfe

In den Fabriken des koreanischen Autoteileherstellers Ajin Industrial Co., LTD. in der Stadt Cusseta im Osten von Alabama sagte ein ehemaliger Produktionsingenieur gegenüber Reuters, er habe mit mindestens 10 Minderjährigen gearbeitet. 6 weitere ehemalige Ajin-Arbeiter:innen bestätigten, dass sie auch mit mehreren minderjährigen Arbeiter:innen gearbeitet haben.

Sowohl Hwashin als auch Adjin haben in ihren Stellungnahmen dazu betont, dass ihre Firmenpolitik die Beschäftigung von Arbeitnehmer:innen verbietet, die rechtlich nicht arbeitsfähig sind – einschließlich Minderjähriger. Im identen Unternehmensjargon teilten sie Reuters mit, dass die Firmen „ihres Wissens nach“ keine minderjährigen Arbeitnehmer:innen beschäftigten.

Überwiegend Migranten

Reuters gab im Juli bekannt, dass zwei Kinder -eines davon ist 12 Jahre alt- bei SMART Alabama LLC, einer Tochtergesellschaft von Hyundai in Südalabama, arbeiten. Im August berichtete das US-Arbeitsministerium, dass SL Alabama LLC, ein weiterer Hyundai-Zulieferer, minderjährige Arbeiter:innen, darunter einen 13-Jährigen, beschäftigte. Alle Kinder stammten größtenteils aus Migrantenfamilien, Reuters sprach mit der Familie eines 14-jährigen Arbeiters aus Guatemala.

Seitdem haben verschiedene staatliche Behörden gegen beinahe 10 Fabriken in Alabama ermittelt, die Hyundai- oder Kia-Teile für Kinderarbeit liefern. Die Ermittlungen werden in Kleinstädten und ländlichen Gebieten durchgeführt, in denen viele Zulieferer und Job-Agenturen angesiedelt sind. Laut zwei Zeugenberichten, die mit den Ermittlungen in Verbindung stehen, sei noch unklar, ob die Ermittlungen zu Strafanzeigen führen werden oder ob jemand bestraft wird.

Arbeiter:innen flohen

Als ein Team von Inspektoren des Arbeitsministeriums von Alabama und Staatsinspektoren im August unangemeldet in einer der Fabriken von Ajin eintraf, stürmten die Arbeiter:innen durch einen Hinterausgang hinaus, bevor sie befragt wurden, sagte einer der Inspektoren bei dem Meeting der Ermittler gegen Menschenhandel in Alabama.

Das Gesetz in Alabama und den USA verbieten Personen unter 16 Jahren in einer Fabrik zu arbeiten, und allen Arbeiter:innen unter 18 Jahren ist es verboten, gefährliche Arbeiten in Autofabriken auszuführen, wo Metallpressen, Schneidemaschinen und Hochgeschwindigkeitsgabelstapler Leib und Leben gefährend können.

Nach dem ersten Reuters-Bericht sagte Hyundais Chief Operating Officer, Jose Munoz, dass das Unternehmen das Geschäft mit den Herstellern, die Kinder beschäftigen, beenden werde. Aber Hyundai hat dies nicht durchgesetzt und macht weiterhin Geschäfte mit den Lieferanten, die Kinderarbeit unterstützen. Das Unternehmen übermittelte lediglich eine Erklärung in dem angeführt wird, dass in den mit ihm verbundenen Produktionsfirmen fortan strengere Kontrollen durchgeführt werden würden.