Im zehnten Wiener Bezirk, konkret in der Favoritenstraße 185, werden demnächst Flüchtlinge in frisch fertiggestellte Luxuswohnungen einziehen, wie KOSMO berichtete. Diese 110 Wohnungen, ausgestattet mit Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, Balkon oder Terrasse, und einer strategisch günstigen Verkehrsanbindung sowie einem Supermarkt im Haus, sorgen nun für Aufsehen und Diskussionen.
Hohe Mietpreise
Der private Eigentümer hatte ursprünglich die Vermietung der Wohnungen auf dem freien Markt vorgesehen. Die Inserate konnten man bis vor kurzem auch auf Facebook einsehen (siehe Facebook-Screenshots). Allerdings erwiesen sich die Mietpreise als zu hoch. Die Vermarktungsstrategie scheiterte.
Diakonie und Fonds Soziales Wien übernehmen
Daraufhin mietete die Diakonie die gesamte Immobilie an. In Zusammenarbeit mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) sollen hier anerkannten Flüchtlingen Perspektiven geboten werden, um sie für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Die Diakonie betont, dass die Flüchtlinge die Miete komplett selbst tragen. Es bleibt jedoch unklar, aus welchen Mitteln diese bestritten wird und wie hoch die Mieten angesetzt sind.
Preisbeispiele
- Garconniere – 876 Euro
- 36 Quadratmeter – 929 Euro
- 46 Quadratmeter – 995 Euro
- 63 Quadratmeter – 1634 Euro
- 69 Quadratmeter – 1748 Euro
- 92 Quadratmeter – 1990 Euro
Finanzierung bleibt vage
Auf Anfrage der „Krone“ zum Thema Finanzierung äußert sich die Diakonie ausweichend: „Derzeit liegt ein Förderansuchen beim FSW für die erforderlichen Integrationsmaßnahmen vor. Diese beinhalten Personalkosten, Mieten für Büroräume und Sachkosten.“ Der FSW wird durch die Stadt Wien finanziert und somit durch Steuergelder.
Widerstand in der Anwohnerschaft
Die Anwohner eines benachbarten Gemeindebaus, viele davon selbst mit Migrationshintergrund, haben inzwischen begonnen, Unterschriften gegen das Projekt zu sammeln. „Wir wollen keinen weiteren Hotspot in Favoriten“, lautet die Botschaft der Protestierenden. Die Petitionslisten liegen bis Freitag in der Patrubangasse 9 auf. Zudem hat die FPÖ Protestaktionen angekündigt.
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