Die Neos fordern das Finanzministerium in einer möglichen Dreierkoalition, was gemischte Reaktionen aus Politik und Bevölkerung auslöst. Meinungsforscher sehen sie als möglichen Ausgleich zwischen ÖVP und SPÖ.
In der aktuellen politischen Diskussion in Österreich stehen die Neos im Zentrum eines potenziellen Koalitionsszenarios mit der ÖVP und SPÖ. Als möglicher dritter Partner beanspruchen die Pinken das Finanzministerium für sich. Neos-Generalsekretär Douglas Hoyos betonte in einem Interview, dass das Finanzministerium der größte Hebel für notwendige Reformen und Sanierungen sei, besonders in der derzeitigen herausfordernden Situation. Diesen Anspruch hatte auch Parteichefin Beate Meinl-Reisinger bereits mehrfach während des Wahlkampfes geäußert.
Reaktionen von ÖVP und SPÖ
Die ÖVP reagierte auf den Anspruch der Neos mit Unmut und wies darauf hin, dass derzeit die inhaltlichen Verhandlungen im Vordergrund stehen sollten und nicht die Diskussion über mögliche Regierungsämter. Auch die SPÖ zeigte sich von den Forderungen der Neos erstaunt.
Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek unter 500 wahlberechtigten Österreichern und Österreicherinnen fragte, ob die Neos im Falle einer Dreierkoalition das Finanzministerium übernehmen sollten. 13 Prozent sprachen sich klar dafür aus, während insgesamt 46 Prozent eher ablehnend eingestellt waren. Unter den Wählern der Neos befürworten hingegen 51 Prozent die Übernahme des Ministeriums durch ihre Partei.
Unterstützung und Widerstände
Neben den Neos-Wählern finden sich auch unter Anhängern der Grünen beachtliche Unterstützer: 53 Prozent sprechen sich positiv für ein pinkes Finanzministerium aus. Bei der SPÖ-Anhängerschaft unterstützen 37 Prozent die Idee, während bei den ÖVP-Wählern 29 Prozent zustimmen. Deutlich geringer ist die Zustimmung unter den FPÖ-Wählern, von denen nur 12 Prozent ein Neos-geführtes Finanzministerium befürworten. Hier lehnen 50 Prozent diese Vorstellung strikt ab.
Meinungsforscherin Alexandra Siegl analysierte, dass trotz des Widerstands bei FPÖ-Wählern, die Neos bei einigen Wählergruppen der SPÖ und ÖVP auf Akzeptanz stoßen könnten. Die Partei könne als ausgleichender Faktor zwischen den historisch ideologischen Gegensätzen der ÖVP und SPÖ wirken.
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