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Sparen ist angesagt: Österreichs junge Generation hält das Geld zusammen

FOTO: Towfiqu barbhuiya on Unsplash

Sparen ist auch in der jüngeren Generation in Österreich noch angesagt: Das Sparverhalten und das Potenzial hatte sich 2021 bereits im vierten Quartal auf 5.900 Euro zum Vorjahreswert von 4.800 Euro erhöht und steigt weiter.

Österreichs Youngster schätzen den Notgroschen

Auch die jüngere Generation in Österreich weiß etwas Geld auf der hohen Kante immer noch zu schätzen. Dabei wird vor allem auf altbewährte Methoden zurückgegriffen. Dies liegt unter anderem daran, dass Krisenzeiten schnell und urplötzlich eintreten können. Die beliebtesten Anlageformen blieben das Sparbuch und der Bausparvertrag.

Laut einer Studie der Erste Bank lassen 80 Prozent der österreichischen Erwerbstätigen zwischen 22 und 34 Jahren ihr Geld auf einem Sparbuch. Weitere 60 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen haben einen Bausparvertrag. Die durchschnittlich geplante Kreditsumme ging demnach von rund 107.000 auf 99.300 Euro zurück. 44 Prozent lassen ihr Geld auf dem Girokonto liegen. Wenige, genauer genommen 28 Prozent, investieren in Wertpapiere.

Der Gedanke des Notgroschens ist dabei in den Köpfen der Jugend fest verankert. Finanzexperte Florian Märzendorfer von fip-s.at im KURIER-Gespräch berichtete davon, dass sich viele Arbeitsnehmer bereits bei Beginn der erst Arbeitsstelle ein finanzielles Polster von mindestens drei Monatsgehältern ansparen. Zwar würde je nach Studienrichtung, Abschluss und Berufserfahrung das Einstiegsgehalt variieren, jedoch ändere sich nichts am Verhalten um die Sparsumme.

FOTO: Visual Stories || Micheile on Unsplash

Konsumdämpfer im Alltag gewinnen an Bedeutung

Um Geld einsparen zu können, ist es wichtig, bereits bei den Fixkosten anzufangen. Diese sind oftmals verantwortlich für die gähnende Leere auf dem Konto. Viele Menschen geben zu Beginn des Monats bereits sehr hohe Beträge aus – einen Blick auf die Fixkosten tätigt jedoch kaum jemand. Bereits bei den üblichen Betriebskosten, Miete, Internet, Versicherungen und Handy kann sich ein sehr großes Sparpotential befinden.

Daher gibt es klassische Konsumdämpfer, die die junge Generation im Alltag gerne verwendet. Das betrifft etwa die Freizeitgestaltung wie beim Spielen, Dekorieren und Einrichten: Bewusstes Shopping, Second Hand und Upcycling sind bei den jungen Österreichern ein wichtiges Thema. So werden beispielsweise gerne gebrauchte Klamotten gekauft, auf Free-Your-Stuff-Konzepte oder den Tausch von Kleidungsstücken zurückgegriffen. Alten Möbeln werden durch Upcycling eine frische Note verliehen und beim Kauf neuer Produkte wird gerne von Gutscheincodes und Rabattaktionen Gebrauch gemacht. Bei der Auswahl des Spieleanbieters greifen junge Österreicher zum Beispiel bewusst zu Free-to-Play-Varianten oder zu Anbietern, die einen attraktiven Bonus Code für Neu- und Bestandskunden zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus sind Smart Home Tools im Einsatz, die dabei helfen, die Strom- und Heizkosten zu senken und so bei den Fixkosten zu sparen. Die eigenen vier Wände bieten viele Möglichkeiten, Betriebs- und Energiekosten zu sparen. Das fängt bei der Elektronik an. Auch wenn es heißt, dass das Gerät zuerst eingeschaltet werden soll, bevor es verwendet wird. Es lohnt es sich auf jeden Fall das Gerät, bei Spielende, vom Strom zu trennen und nicht auf Standby laufen zu lassen. Dadurch kann unnötiger Stromverbrauch reduziert werden, was sich positiv auf den Geldbeutel auswirkt. Zudem können mit energieeffizienten und stromsparenden LED-Leuchten Geld gespart werden. Auch die Heizkosten können problemlos gesenkt werden. Das Gefühl, nach einem langen Arbeitstag in ein warmes Heim zu kommen, kann ein angenehmes Gefühl sein, aber der ständige Betrieb eines Heizkörpers kann zu unnötigen Kosten führen. Neben dem positiven Effekt, dass Geld gespart wird, wird durch die Einsparung der Fixkosten zudem das Konsumverhalten kontrolliert und bewusster auf Dinge verzichtet, was sich wiederum gut auf die Umwelt auswirken kann.

Auch unser Artikel zum Sparen bei den Spritkosten könnte eine große Hilfe sein, um im Alltag zu sparen.

Kleine Beträge, aber regelmäßig sparen

Der Trend geht dazu, nur kleine Beträge zurückzulegen, diese aber regelmäßig. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Sparquote des Jahres 2020 wider. Grob gesagt ist dies der Prozentsatz des verfügbaren Einkommens, der nicht verbraucht wird. Die Österreichische Nationalbank (OeNB) sagte in ihrem Bericht, dass das verfügbare Nettoeinkommen und der Konsum im zweiten Quartal 2020 „historisch“ gesunken seien. Im Einklang mit internationalen Trends stieg Österreichs Sparquote im Juni 2020 auf 10,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum kletterte die Sparquote im Euroraum auf 11,5 Prozent.

Tipps, um regelmäßig kleine Beträge zu sparen, sind beispielsweise, einen teil des Wechselgeldes nach dem Einkauf regelmäßig wegzulegen, oder einen kleinen festen Sparbetrag automatisch vom Konto abzuführen.

Die 50-20-30 Regel: So geht Sparen

Wenn nach einer leicht umsetzbaren Spar-Strategie gesucht wird, greifen viele auf die 50-30-20-Regel zurück. Mit dieser Regelung lassen sich monatlich 20 Prozent des Lohnes sparen und gleichzeitig Wünsche sowie Bedürfnisse erfüllen. Nach Berechnungen von Eurostat liegt das durchschnittliche monatliche Nettoeinkommen der europäischen Bürger bei 1.473 Euro. Würden die Regeln demnach befolgt werden, würde der Sparverlauf monatlich wie folgt aussehen:

•        50 Prozent:

50 % des Einkommens werden zur Deckung der Bedürfnisse beziehungsweise der Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Schuldentilgung und weiteres verwendet. Dies macht bei einem Gehalt von 1.473 Euro ganze 736 Euro aus.

•        30 Prozent:

30 % werden für die eigenen Wünsche verwendet. Diese 30 Prozent machen bei dem Netto-Durchschnittslohn 441 Euro aus.

•        20 Prozent:

Die restlichen 20 %, also 294 Euro, fließen in die Ersparnisse ein. Wenn dies jeden Monat so befolgt wird, kann zu Jahresende eine Sparsumme von etwa 3.500 Euro erreicht werden.