Die österreichische Hauptstadt Wien sieht sich mit einer zunehmenden Herausforderung konfrontiert. Immer mehr Volksschüler gelten als sprachschwach, wenn es um die deutsche Sprache geht. Im Schuljahr 2022/23 verzeichnete die Stadt einen Anstieg von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr in der Anzahl der Volksschüler mit unzureichenden Deutschkenntnissen – von 10.598 auf 13.531.
Besonders betroffen sind die Bezirke Margareten, Ottakring und Brigittenau. In Margareten etwa sind fast 34 Prozent der 1.078 Volksschüler von Sprachproblemen betroffen. In Ottakring sind es 27,49 Prozent der 2.979 Volksschüler und in Brigittenau 26,86 Prozent der 3.042 Volksschüler. Auch in Meidling, Favoriten und im Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus liegen die Quoten bei rund 24 Prozent.
Kindergartenpflicht
Die politische Reaktion auf diese Entwicklung lässt nicht auf sich warten. Der Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer fordert eine Kindergartenpflicht ab dem dritten Lebensjahr „für alle, die nicht ausreichend Deutsch können“. Zudem spricht sich die ÖVP-Wien für eine „massive Aufstockung der Deutschförderkräfte“ in Kindergärten aus.
Tausende Kinder
„Die Zahlen aus unseren Anfragebeantwortungen zeigen klar: Tausende Kinder werden hier geboren, wachsen in Wien auf, gehen jahrelang in den Kindergarten und lernen trotzdem bis zum Schuleintritt nicht ordentlich Deutsch“, erklärt VP-Bildungssprecher Harald Zierfuß.
Es gibt jedoch auch Bezirke, in denen die Situation besser aussieht. In Mariahilf etwa waren im Schuljahr 2022/23 nur 7,01 Prozent der 1.099 Volksschüler außerordentlich – das sind gerade einmal 77 Kinder.
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