In ganz Bosnien und Herzegowina sowie international wird erstmalig ein Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer des Massakers von Srebrenica begangen. Mehr als 8.000 muslimische Bosniaken kamen durch die bosnisch-serbische Armee und verbündete Paramilitärs ums Leben. Diese hatten Zuflucht in einer vermeintlich sicheren Zone der Vereinten Nationen gesucht, bevor sie getötet wurden.

In einer bewegenden Zeremonie sollen heute 14 Opfer ihre letzte Ruhe finden, beinahe drei Jahrzehnte nachdem sie ihr Leben ließen. Die Grenzen ihrer Massengräber erstrecken sich über Wälder und abgelegene Ortschaften, stumme Zeugen dieser Tragödie. Die Altersspanne der Opfer reicht von einem 17-jährigen Jungen bis zu einem 68-jährigen Mann.
Mitgefühl und Zusammenhalt
Der Erzbischof von Vrhbosna, Tomo Vuksic, adressierte die Trauergemeinde und unterstrich in seinen Worten die Bedeutung dieser Gräber als Mahnmal des Friedens. Er mahnte auch zur Einigkeit und zum sozialen Zusammenhalt, gerade in Zeiten wie diesen.
Das Wochenende zeigte allerdings auch, wie fragil das Gleichgewicht noch ist. Berichten zufolge marschierten serbische Militärkadetten in bosnischen Städten auf, was sowohl im Land selbst als auch international für Empörung sorgte. Politische Vertreter Bosniens verurteilten diese Aktionen, die als Provokation angesehen werden. Die US-Botschaft bezeichnete dieses Ereignis als eine verantwortungslose Instrumentalisierung, die den mühsamen Versöhnungsprozess im Land untergräbt.
Internationales Gedenken
Auch auf der internationalen Bühne erfährt das Massaker von Srebrenica Beachtung. So plant die UN-Generalversammlung in New York eine Gedenkzeremonie für die Opfer. Das Massaker gilt als eines der dunkelsten Kapitel des Bosnienkrieges und als das schlimmste Verbrechen in Europa nach dem Holocaust.
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