Start News Panorama
NEUES SYSTEM

Staatsbetrug: Schwarzarbeit hat eine neue Masche!

SCHWARZARBEIT
(FOTO: iStock/ filmfoto)

Die Bekämpfung von Schwarzarbeit bleibt ein wichtiges Thema für die Behörden in Vorarlberg. Wie aus aktuellen Berichten der Finanzpolizei hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr rund 1.700 Unternehmen in der Region auf die Einhaltung der Arbeitsgesetze und der Steuervorschriften überprüft. Obwohl es insgesamt weniger Anzeigen gab als in den Vorjahren, bleibt die Sorge bestehen, dass Schwarzarbeit nach wie vor eine wachsende Bedrohung für die Wirtschaft darstellt. Insbesondere ein neues System der Schwarzarbeit scheint sich unter Firmen in der Region immer stärker zu verbreiten.

Laut Wilfried Lehner, dem Leiter der Finanzpolizei, gibt es ein neues System der Schwarzarbeit, das sich immer mehr verbreitet. Dabei wird die klassische Form, bei der Arbeitnehmer nicht angemeldet werden, von einer raffinierteren Methode abgelöst. Lehner erläutert dies anhand eines Beispiels aus der Bau-Branche: Ein Generalunternehmen beauftragt ein Sub-Unternehmen mit dem Innenausbau eines Hauses und bezahlt diesem dafür eine Million Euro. Das Sub-Unternehmen schiebt jedoch einen Teil des erhaltenen Geldes in eine Scheinfirma und erhält von dieser eine Rechnung für eine Leistung, die nie erbracht wurde. Auf diese Weise können die Umsätze der beteiligten Firmen zumindest auf dem Papier erklärt werden, obwohl es sich um eine illegale Praktik handelt.

Perfide Masche

Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung zu sein, da das Sub-Unternehmen seine Mitarbeiter offiziell anmeldet und Lohnsteuern zahlt. Doch in Wahrheit handelt es sich um eine perfide Masche. Denn das Sub-Unternehmen beschäftigt seine Mitarbeiter in Wirklichkeit nicht als Hilfskräfte, sondern als vollwertige Arbeitskräfte. Die restlichen 800 Euro zahlen sie den Arbeitern dann unter der Hand aus – und zwar ohne Steuern zu zahlen. So werden auf diese Weise beträchtliche Summen an Steuern und Sozialabgaben hinterzogen. Ein unlauterer Wettbewerbsvorteil gegenüber ehrlichen Unternehmen, die ihre Mitarbeiter ordentlich anmelden und Sozialabgaben leisten.

Das Problem der Schwarzarbeit in Vorarlberg ist noch lange nicht gelöst, wie die Finanzpolizei in ihrem aktuellen Bericht verdeutlicht. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.700 Unternehmen kontrolliert und 130 Anzeigen wegen illegaler Beschäftigung erstattet. Wilfried Lehner, der Leiter der Finanzpolizei, erklärt anhand eines Beispiels aus der Bau-Branche, wie dieses System funktioniert. Dabei werden Scheinfirmen eingesetzt, um die Bilanzen zu frisieren und Schwarzgeld zu generieren. Die Mitarbeiter werden als Hilfskräfte angemeldet, obwohl es sich in Wahrheit um hoch qualifizierte Fachkräfte handelt, die einen Lohn erhalten, der weit über dem auf dem Papier angegebenen liegt. Dieses Schwarzgeld kommt von den Scheinfirmen und führt zu einer Vielzahl von Straftaten wie Geldwäsche, Steuerbetrug und Sozialbetrug. Besonders auffällig ist dieses Phänomen derzeit in der Eisenverarbeitung, bei Pflaster-Legern, Reinigungen, Innenausbauten und im Security-Bereich. Es bleibt zu hoffen, dass die Behörden dieses Problem in den Griff bekommen, um faire Arbeitsbedingungen und eine gerechte Besteuerung zu gewährleisten.

Millionenschwerer Schaden

Die Auswirkungen der Schwarzarbeit auf den Staatshaushalt und den Wettbewerb sind beträchtlich, betont Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei. Laut Lehner entsteht dem Staat durch die Praxis der Schwarzarbeit ein Schaden von Hunderten Millionen Euro pro Jahr. Aber nicht nur der finanzielle Aspekt ist problematisch. Legale Unternehmen, die ihre Mitarbeiter als Fachkräfte korrekt anmelden und die höheren Löhne zahlen, haben gegenüber kriminellen Unternehmen, die Mitarbeiter als Hilfskräfte anmelden und Schwarzgeld zahlen, einen deutlichen Wettbewerbsnachteil. Lehner nennt diese Wettbewerbsverzerrung „enorm“.

Die Finanzpolizei geht verstärkt gegen organisierte Schwarzarbeit vor und hat dabei ein neues Phänomen aufgedeckt. Immer mehr kriminelle Unternehmen generieren Schwarzgeld durch eine ausgeklügelte Methode, bei der sie eine Scheinfirma einschalten und ihre Mitarbeiter als Hilfskräfte anmelden, um Steuern zu sparen. Die Mitarbeiter sind jedoch hoch qualifizierte Fachkräfte, die in Wirklichkeit deutlich mehr Lohn erhalten, davon aber einen Großteil bar auf die Hand und schwarz ausgezahlt bekommen. Dieses Vorgehen wird von der Finanzpolizei als organisierter Sozial- und Steuerbetrug gewertet und kann mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden. Bundesweit entsteht dem Staatshaushalt dadurch ein Schaden von Hunderten Millionen Euro jährlich und legale Unternehmen können in der Preisgestaltung nicht mehr mithalten. Die Finanzpolizei geht jedoch konsequent gegen diese Scheinfirmen vor und hat im vergangenen Jahr allein in Vorarlberg 1.700 Unternehmen geprüft, wobei es 130 Anzeigen gab.