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FLÜCHTLINGSKRISE

„Stau an Flüchtlingen am Balkan“: Asylanträge stiegen um 316 Prozent

(FOTOS: iStock)

Die Zahl der Asylanträge ist 2021 stark gestiegen und das trotz der weiter andauernden Pandemie. Das Bundeskriminalamt spricht von „einem regelrechten Stau an Flüchtlingen“ am Balkan.

Jedes Monat veröffentlicht das Innenministerium auf seiner Homepage die Zahlen rund um das Thema Asyl. Daraus ist herauszulesen, dass im ersten Quartal 5024 Anträge gestellt wurden. Das ist ein Plus von 42 Prozent gegenüber 2020 und der höchste Quartalswert seit 2017. Im April 2020 stellten 359 Menschen einen Antrag auf Asyl in Österreich, während es in diesem Jahr 1.494 waren. Das macht eine Steigerung von rund 316,16 Prozent aus. Gerald Tatzgern, Leiter der Schleppereibekämpfung im Bundeskriminalamt (BK), erklärte: „Gerade am Balkan hat sich ein regelrechter Stau an Flüchtlingen durch die Corona-Lage gebildet. Diese Menschen machen sich nun verstärkt auf den Weg.“

Statista 2021 (Foto: Statista)

Gründe und Faktoren gibt es viele. Der wichtigste für den massiven Anstieg ist jener, dass im Frühjahr 2020 die Pandemie auf unseren Gebieten richtig Fuß fasste, und die Asylantragszahlen in Österreich in der Zeit des ersten Lockdowns drastisch eingebrochen sind. Im Europa-Vergleich ist Österreich ebenso Spitzenreiter bezüglich der Anzahl der Asylanträge 2020: Während die Zahlen im Durchschnitt in Europa um fast 33 Prozent sanken, stiegen sie in Österreich um 10 Prozent. Der Großteil der Antragssteller möchte nach Deutschland oder Schweden, wurde aber in Österreich aufgegriffen. Die meisten Menschen kommen aus Syrien, gefolgt von Afghanistan und Marokko.