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GEGEN RECHTS

STOP Ustascha: Initiative fordert Verbot von Faschisten in Bleiburg

Stop Ustascha-Initiative
(FOTO: Facebook/Stop Ustascha)

Die kürzlich ins Leben gerufene Initiative hat ein Verbot, jeglicher Symbole und Personen, die mit dem faschistischen NDH-Staat in Verbindung gebracht werden können, zum Ziel.

Jedes Jahr findet am Loibacher Feld (Kärtnen) ein Gedenken der Opfer des „Massakers in Bleiburg“ statt. Hintergrund dieser Gedenkfeier sind die Geschehnisse aus dem Jahr 1945, als die jugoslawische Volksbefreiungsarmee gegen die kroatischen Truppen des faschistischen Unabhängigen Staates Kroatiens (NDH) sowie die slowenische Heimwehr kämpfte.

Diese Kollaborateure der militärischen Truppen des Dritten Reiches und des faschistischen Italiens mussten aufgrund des Drucks der Briten und Jugoslawen kapitulieren. Daraufhin wurden zehntausende Soldaten und deren Familienangehörige, welchen eine Verbindung zu den faschistischen Mächten nachgesagt wurde, den Jugoslawen übergeben.

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Vergangenes Wochenende fanden Gedenkfeiern anlässlich des Massakers von Bleiburg statt. Bedenklich ist, dass die Feierlichkeiten allerdings vom Gedenken stark in Richtung Propaganda ideologischer Werte abrücken.

 

Die Kriegsgefangenen wurden seitens der jugoslawischen Armee entweder bereits vor Ort oder aber an langen „Todesmärschen“ hingerichtet. Den größten Teil der Opfer stellten Kroaten, Mitglieder der Ustascha bzw. der Volksmiliz „Domobrana“ dar.

Das Massaker bekam den Namen Bleiburg, da in dieser österreichisch-slowenischen Grenzstadt der Großteil der Repatriierung, also der Rückholung ins Mutterland, stattfand.

„Anfänglich gedachte man der unschuldigen Opfer des ‚Massakers‘, die es gewiss unter den Ermordeten auch gab. Der Großteil der damals Inhaftierten waren jedoch Anhänger der Ustascha-Bewegung, die sich im 2. Weltkrieg mit den deutschen Nationalsozialisten verbündet haben“, ist auf der offiziellen Facebook-Seite der Initiative STOP Ustascha zu lesen.

Die faschistischen Soldaten Kroatiens sind für den Tod von hunderttausenden Menschen während der Zeit des „Unabhängigen Staates Kroatien“ (NDH) verantwortlich, wobei wohl das Vernichtungslager in Jasenovac das größte Verbrechen darstellt.

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Auch wenn die jährlichen Gedenkfeiern in Bleiburg den unschuldigen Opfern gewidmet sind, so wurde diese in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer Veranstaltung von neonazistischen Gruppierungen aus Kroatien, sowie aus anderen Teilen Europas.

„Während Österreich die Befreiung vom Nationalsozialismus feiert und der Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrationslagern, wie z.B. in Mauthausen gedenkt, versammeln sich am gleichen Tag die Neonazis in Bleiburg“, so die Initiatoren von STOP Ustascha, Kristina Radosavljevič,  Marijan Pavlović und Oliver Ranisavljević.

Die Opfer der Massaker in Bleiburg um 1945 werden seitens der national-konservativen kroatischen Politik und den Ustascha-Anhängern abermals viktimisiert und für ihre derzeitigen Zwecke umgedeutet.

Es handelt sich nicht mehr um ein wertefreies Gedenken der Opfer, da Symbole, wie Uniformen, Fahnen und andere einschlägige Erkennungsmerkmale des faschistischen Staates NDH jedes Jahr am Loibacher Feld anzutreffen sind.

„Wir stellen uns klar gegen diesen Geschichtsrevisionismus, der vorallem im Bleiburg ersichtlich ist“

– sind sich Kristina, Marijan und Oliver einig.

Aus diesem Grund fordert die STOP Ustascha-Initiative folgendes:
• Einreise- und Aufenthaltsverbot für Personen, die Symbole, wie Uniformen, Fahnen und andere einschlägige Erkennungsmerkmale der NDH mitführen

• Bis auf weiteres keine Unterstützung seitens der kroatischen Regierung (weder finanziell noch durch Anwesenheit von Regierungsmitgliedern)