Start Balkan
Tempelbau

Tempelbau vereint Serben und Muslime!

(Foto: Screenshot/Televizija 5 Užice)

Das malerische Dorf Gonje bei Sjenice in Serbien ist Schauplatz eines bemerkenswerten Projekts. Hier entsteht ein neuer Tempel, der erste in diesem Gebiet seit mehr als 300 Jahren. Doch was diesen Bau besonders macht, ist die Tatsache, dass nicht nur Serben, sondern auch Muslime daran teilnehmen – sowohl bei den Arbeiten selbst als auch durch ihre Spenden.

Gonje ist bekannt für seine multiethnische Gemeinschaft und die guten Beziehungen zwischen den Nachbarn. Diese Harmonie spiegelt sich auch in der gemeinsamen Anstrengung wider, den Tempel zu errichten. Nachdem die Eparchie von Mileseva den Bau des Tempels auf den Mauern der Kirche Zvonare in Pavlice aus dem 13. Jahrhundert genehmigt hatte, nahmen neben den Serben auch Bosniaken an seinem Bau teil.

,,Im Frühjahr 2020 haben wir begonnen, die Grundlagen der Kirche zu legen, und 2022 fortgesetzt, da 2021 alles durch Corona und den Mangel an Material gestoppt wurde“, erklärte Goran Brajevic, der Bauleiter. Doch neben der Pandemie und dem Materialmangel gibt es noch eine weitere Herausforderung: das Geld.

,,Im Jahr 2020 hat die lokale Regierung am meisten geholfen, indem sie in die Grundlagen der Kirche investiert hat, sie haben die Erdausgrabung bezahlt, die Wasserversorgung… und es gab auch Hilfe von Unternehmen aus Novi Pazar, Raska und vom Präsidenten des Staates. Aber was wir am meisten loben können, ist, dass unsere Arbeiten auch von Muslimen durchgeführt werden. Die Serben sind in Ordnung, sie bauen ihre eigene Kirche, aber es gibt auch ein Team von Muslimen, die arbeiten. Obwohl wir auch viele muslimische Spender haben, sowohl in Geld als auch in Baumaterial“, fügte Brajevic hinzu.

Die Bedeutung des Tempelbaus geht über die religiöse Dimension hinaus. ,,Der Bau dieses Gebäudes ist sehr wichtig für das Dorf, die Einwohner, für das gesamte Volk, das lebt oder kommt, durch das Dorf geht. Menschen kommen hierher aus allen Richtungen, also ist es gut, dass wir eine Kirche haben. Jetzt ist das Dorf arm, die Leute können nicht alles alleine machen“, betonte Ljubinko Colovic, einer der Einwohner.

Der Bau dieses orthodoxen Tempels im Dorf Gonje ist ein Zeichen der Hoffnung und Einheit. Er zeigt, dass trotz aller Herausforderungen, die Geschichte und ihre positiven Werte nicht aufgegeben werden sollten. Sie sollten gepflegt werden für eine bessere und schönere Zukunft. Und der Bau dieses Tempels wird definitiv dazu beitragen.