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Meeressensation

Tiefsee-Wunder: 30 neue Arten in gigantischem Korallenriff entdeckt

Tiefsee Korallen
(Symbolbild: iStock)

In den Tiefen des Südatlantiks verbirgt sich ein Naturwunder: Forscher entdeckten vor Uruguay ein gigantisches Korallenriff mit bedrohten Arten und unbekannten Meeresbewohnern.

Vor der uruguayischen Küste haben Wissenschaftler aus verschiedenen Nationen ein spektakuläres Unterwasser-Ökosystem entdeckt. Die Mitte September abgeschlossene Forschungsexpedition förderte in den Tiefen des Südatlantiks überraschende Erkenntnisse zutage. In rund 300 Meter Tiefe stießen die Forscher auf ein ausgedehntes Korallenriff, das mit etwa 1,3 Quadratkilometern Fläche die Dimension von 180 Fußballfeldern erreicht. Die Wissenschaftler zeigten sich von den Ausmaßen überrascht – besonders beeindruckend: eine Korallenformation, die sich 40 Meter in die Höhe erstreckt.

Die entdeckten Riffstrukturen bestehen hauptsächlich aus einer Kaltwasserkorallen-Art, die das Schmidt Ocean Institute als kürzlich auf die Liste bedrohter Spezies gesetzt identifizierte. Diese Korallen wachsen außerordentlich langsam und haben sich an die lichtarmen Bedingungen der atlantischen Tiefsee angepasst. Für ihre Untersuchungen setzten die Wissenschaftler das Tauchgerät „ROV SuBastian” (ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug) ein. Die Region vor Uruguay bietet durch das Zusammenspiel warmer und kalter Meeresströmungen einen idealen Lebensraum für zahlreiche Meeresbewohner. Die Forscher dokumentierten unter anderem Bellowsfische (auch als Kolibrifische bekannt), diverse Schneckenarten, Zackenbarsche und Haie. Die Vielfalt und Farbenpracht der Unterwasserwelt verblüffte selbst die Expeditionsteilnehmer mit jahrelanger Forschungserfahrung.

Neue Arten entdeckt

Die wissenschaftliche Ausbeute umfasst vermutlich mindestens 30 der Wissenschaft bislang unbekannte Arten, darunter verschiedene Schwämme, Schnecken und Krustentiere. Zusätzlich gelang es dem Forschungsteam, Hunderte von Spezies erstmals in uruguayischen Gewässern nachzuweisen – darunter so faszinierende Meeresbewohner wie Glaskalmare, Dumbo-Oktopusse und Dreifußfische. Dr. Alvar Carranza, leitender Wissenschaftler der Expedition und Forscher an der Universität der Republik Uruguay sowie am Regionalen Universitätszentrum des Ostens, betonte die Bedeutung der gesammelten Daten für künftige Schutz- und Nutzungskonzepte der maritimen Ressourcen Uruguays.

Die gewonnenen Erkenntnisse könnten über Uruguay hinaus Relevanz entwickeln und zum verbesserten Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels auf sensible marine Ökosysteme beitragen.

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