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AUFGEPASST

Tödliche Bakterien & Algen vor der Küste: Hier solltet ihr nicht baden!

ALGEN_MEER
(FOTO: iStock)

Der „Great Atlantic Sargassum Belt“, ein riesiger Algenteppich, breitet sich zunehmend an der Küste Floridas aus und stellt eine größere Gefahr dar als bisher angenommen. Bei der Zersetzung der Algen werden Vibrionen freigesetzt, Bakterien, die für Menschen und Tiere tödlich sein können. Forschende der Florida Atlantic University (FAU) haben festgestellt, dass diese Bakterien von der Meeresverschmutzung durch Plastik profitieren.

Der Algenteppich, der aus der Makroalge Sargassum besteht, ist rund 8.000 Kilometer breit und wiegt schätzungsweise 13 Millionen Tonnen. Er hat bereits Teile Mexikos erreicht und dehnt sich nun an Floridas Stränden aus. Die bei der Zersetzung freigesetzten Vibrionenstämme stellen eine Bedrohung für die Tier- und Pflanzenwelt dar. Laut Tracy Mincer, Forscher an der FAU, könnten die in den Algen enthaltenen mikrobiellen Flora weitere Pathogene und damit Gefahren bergen.

Plastikabfälle

Die Vibrionen sind extrem aggressiv und setzen sich an Plastikabfällen fest, die im Meer treiben. Einige Vibrionen sind als Erreger für Cholera bekannt, während andere, wie Vibrio vulnificus, in offene Wunden eindringen und eine tödliche Sepsis verursachen können. Die Gesundheitsbehörde von Florida rät den Bewohnern und Besuchern, den Algen fernzubleiben und warnt, dass Infektionen mit Vibrio vulnificus für Menschen mit chronischen Erkrankungen, insbesondere Lebererkrankungen, sehr schwer verlaufen können.

Die Entfernung des Algenteppichs beeinträchtigt jedoch auch Lebensräume von Tieren, die sich an die veränderten Bedingungen angepasst haben. Dazu zählen Krabben, Garnelen und Wasservögel wie Möwen, die unter dem Plastikmüll leiden.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer besteht darin, dass der Algengürtel sich im Mai um etwa 15 Prozent verringert hat, so die University of South Florida (USF) basierend auf Satellitenbildern. Allerdings hat das Wachstum der Sargassumalge in den letzten Jahren stark zugenommen, da sie im Atlantik ideale Bedingungen vorfindet. Sargassum kann wichtige Mangrovenlebensräume ersticken und dem Wasser Sauerstoff entziehen. Zudem setzt die verrottende Alge Schwefelwasserstoff frei, ein farbloses Gas, das beim Menschen Atemprobleme verursachen kann.