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KAMPF DES JAHRHUNDERTS

Tyson vs. Paul: „Wenn ich gewinne, werde ich unsterblich sein“

FOTO: EPA-EFE/Peter Foley
FOTO: EPA-EFE/Peter Foley

Der ehemalige Schwergewichtsweltmeister Mike Tyson bereitet sich auf eine bemerkenswerte Rückkehr in den Boxring vor. Sein Gegner ist der Social-Media-Star Jake Paul.

Enormer Altersunterschied

Die Übertragung auf Netflix verspricht ein weltweites Publikum zu erreichen. In diesem ungewöhnlichen Duell trifft die Boxlegende Tyson auf den 31 Jahre jüngeren Jake Paul. Während Tyson in den 1980er- und 1990er-Jahren als Boxstar glänzte, hat sich Paul durch seine Aktivitäten auf Plattformen wie Instagram und YouTube einen Namen gemacht. Er debütierte als Boxer erst 2020 und beeindruckt vor allem seine Follower, was Netflix veranlasste, den Kampf zu senden. Pauls Promoter Nakisa Bidarian prophezeit ein Event, das als „meistgesehene Boxereignis der modernen Geschichte“ dastehen könnte.

Mit gewohntem Selbstbewusstsein erklärt Tyson: „Wenn ich gewinne, werde ich unsterblich sein.“ Für sein Comeback ist er gewillt, alles in Kauf zu nehmen. „Wenn ich es aber schlecht mache, möchte ich nicht in einem Krankenhausbett sterben. Ich möchte im Ring sterben.“

Boxen als Herausforderung und Existenz

Die Veranstaltung findet im AT&T Stadium in Arlington, Texas, statt, das Platz für 80.000 Zuschauer bietet. Tyson gab an, dass er den Kampf nicht nur aus sportlichem Ehrgeiz heraus antrete: „Ich könnte mich auch ausruhen, aber ich will gegen diesen Kerl kämpfen und ihm in den Arsch treten“, sagte der 58-Jährige. Auch die hohe Gage – Schätzungen zufolge bis zu 100 Millionen Euro – dürfte bei der Entscheidung eine Rolle spielen.

Einst bekannt für seinen extravaganten Lebensstil, der sogar exotische Tiere in seiner Luxus-Villa umfasste, hatte Tyson durch ungünstige finanzielle Entscheidungen und Umstände 2003 Insolvenz anmelden müssen. Doch sein Neuanfang gelang ausgerechnet durch Investitionen in eine Firma für Cannabis-Produkte, was seiner finanziellen Erholung diente.

Kampf aus gesundheitlichen Gründen verschoben

Aufgrund eines Schwächeanfalls und anderer gesundheitlicher Probleme wurde der ursprünglich für Juli geplante Kampf verschoben. Ein abschließender Gesundheitscheck soll nun darüber entscheiden, ob der Kampf stattfinden kann. Es kommen zusätzliche Maßnahmen zum Einsatz die vor allem Tysons Gesundheit schützen sollen: Der Kampf wird über acht Runden mit jeweils zwei Minuten ausgetragen, um das Risiko zu minimieren.

Tyson präsentiert sich in den sozialen Medien in bemerkenswerter Form, unterstützt von seinem Trainer Rafael Cordeiro, der ihn auch 2020 betreute. Jake Paul präsentiert sich selbst als künftige Boxgröße und behauptet optimistisch, er werde das „neue Gesicht des Boxens“. Die Worte könnten bei Tyson, der im Boxsport alles erlebt hat, nur ein müdes Lächeln hervorrufen. „Im Boxen sagt man: Ein bewegliches Ziel ist schwer zu treffen. Und das gilt auch fürs Leben“, sagt er treffend in der Netflix-Dokumentation – ein Motto, das sich für Sport und Leben gleichermaßen anbietet.