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PRINCETON UNIVERSITY

Umstrittene Studie: Je höher die Sozialhilfe, desto mehr Migranten

(Foto: iStock)

Drei dänische Forscher Ole Agersnap, Amalie Jensen und Henrik Kleven, untersuchten, wie sich Veränderungen im Sozialsystem auf Migration auswirkten. Die drei Ökonomen sind sich einig, dass Sozialhilfe einen Magneten für Migranten darstellt.

Ebenso soll ihre Studie beweisen, dass eine Senkung der Sozialleistungen in Dänemark dazu führt, dass weniger Menschen einen Asylantrag stellten. 2002 reduzierte die dänische Regierung diverse finanzielle Unterstützungen für Migranten aus Drittländern um knapp 50 Prozent. Nach einem politischen Umbruch und einem Wahlsieg der Sozialdemokraten wurden 2012 die Kürzungen rückgängig mitgemacht, während nur drei Jahre später die neue konservative Regierung diese abermals einführte.

Verschärfungen senkten Migrantenzahl
Die drei Wirtschaftswissenschaftler von der Princeton University sind zum Ergebnis gekommen, dass nach allen oben erwähnten Kürzungen die Anzahl der Einwanderer zurückging. Gleichzeitig stieg die Migration nach Dänemark nach 2012 abermals. In der Studie wird zudem betont, dass das Resultat nur einen Hinweis darauf geben könne, aus welchen Gründen Menschen gewisse Länder für einen Asylantrag auswählen.

Gegensätzliche These
Viele andere Wissenschaftler sind anderer Meinung. Unter anderem ist der Ökonom Timothy J. Hatton nach einer Forschung zum Schluss gekommen, dass die Hohe der Sozialhilfe keine Rolle spielen würde. Die Politik der Länder sei viel entscheidender, wie zu Beispiel der Faktor ob diese ihre Grenzen abriegeln und restriktive Maßnahmen treffen.

Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch Thomas Liebig, Migrationsexperte der Industriestaatenorganisation OECD. Er kritisiert die Studie der Princeton University scharf, da in Dänemark nicht nur Kürzungen der Sozialhilfe für Menschen aus Drittstaaten vorgenommen wurden. Vielmehr seien auch andere Gesetze verschärft worden und dies sei in dieser Studie nicht berücksichtig worden.