Start Integration
INTEGRATIONSGIPFEL

KOSMO & BUM organisierten Konferenz der MigrantInnenmedien in der Wiener Hofburg! (GALERIE)

Mediengipfel
FOTO: KOSMO

Der erste österreichische Integrationsgipfel in der Wiener Hofburg war mit rund 800 Personen, davon mehr als 450 VertreterInnen von Organisationen aus ganz Österreich, ein voller Erfolg. Im Fokus standen die Schwerpunktthemen Migration, Integration und Teilhabe.

Im Zuge dessen fand auf Initiative von KOSMO & BUM auch die Konferenz der MigrantInnenmedien statt. Die Vertreter verschiedener Ethnomedien fanden sich in der Geheimen Ratsstube ein, um gemeinsam für eine Stärkung ihrer Position innerhalb der österreichischen Medienlandschaft zu kämpfen.

„Mit dem Integrationsgipfel stellen wir eine Plattform zur Verfügung, um das Miteinander zu fördern und das Zusammenleben sowie die Zusammenarbeit in unserem Land zu stärken. Dabei geht es nicht um links, Mitte oder rechts. Es geht nicht um Regierung oder Opposition. Es geht um uns alle, 8,8 Millionen MitbürgerInnen. Der erste Integrationsgipfel hat in aller Deutlichkeit gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Initiator und Projektleiter des Integrationsgipfels, Dino Schosche.

Schosche ist es auch, der als BUM-Herausgeber gemeinsam mit KOSMO Co-Herausgeber und Chefredakteur, Dragomir Janjic den ersten Mediengipfel für MigrantInnenmedien auf die Beine gestellt hat. Geladen waren etliche Vertreter österreichischer MigrantInnenmedien, die über ihre Partizipationsmöglichkeiten und ihre gesellschaftspolitische Relevanz sowie die Herausforderungen der Medienbranche diskutierten.

„Unser Ziel ist es, uns endgültig in der Rolle des Brückenbauers zwischen den jeweiligen Communitys und der Gesellschaft zu etablieren, uns zu vernetzen und auszutauschen“ erklärte Schosche gleich zu Beginn des Mediengipfels.

Die gleichwertige gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund stellt bekanntlich eine zentrale Voraussetzung für eine kollektive Stärkung der Demokratie dar. Allerdings besteht in diesem Hinblick noch reichlich Handlungsbedarf, wodurch die derzeitige demokratische Legitimität in Frage gestellt werden kann. Denn so vielfältig unsere Gesellschaft auch sein mag, diese Vielfalt wird in der österreichischen Medienlandschaft nur bedingt repräsentiert.

„Wir wollen, dass man mit uns spricht, und nicht über uns. Wir wollen zu wichtigen Podiumsdiskussionen eingeladen werden und nicht mehr nur die Resultate oder Statements per Mail zugeschickt bekommen. Wir wollen wahrgenommen und als relevante Medien des Landes angesehen werden“, stellt KOSMO Co-Herausgeber, Janjic klar.

GALERIE (8 FOTOS)

Teil der österreichischen Medienlandschaft
MigrantInnenmedien haben somit einen vielschichtigen Auftrag: Sie sind InformationsträgerInnen, VermittlerInnen und RepräsentantInnen migrantischer Gruppen. Die Stärkung ihrer Position innerhalb der österreichischen Medienlandschaft stellt demnach einen wichtigen Beitrag für eine gesamtgesellschaftliche Integration und Teilhabe dar.

„Ihnen muss in der Medienlandschaft hierzulande somit endlich die Relevanz und Wertschätzung zugesprochen werden, die ihnen zusteht. Sie sind nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der vielfältigen österreichischen Einwanderungsgesellschaft und ein relevantes Mainstrem-Medium, sondern versorgen auch eine Vielzahl an Menschen, welche im medialen und gesellschaftpolitischen Vakuum leben, mit wichtigen Informationen“, so Dragomir Janjic.

Von einem kurzfristigen Trend kann man in Sachen Ethnomedien also längst nicht mehr sprechen. Sie sind vielmehr die Antwort auf die demografische Entwicklung und erfüllen oft nicht nur die Funktion eines Mediums, sondern werden auch als Drehscheibe des öffentlichen Lebens in ihren Communitys verstanden. Abgesehen davon können diese Medien die Tagesordnung der öffentlichen Diskussion in ihren Communities definieren.

Rolle der MigrantInnenmedien im Integrationsprozess
Keiner kennt die Bedürfnisse und Interessen der Menschen mit Migrationshintergrund und hat derart zielgruppen- sowie themenspezifisches Know-how, wie MigrantInnenmedien. Ihnen vertrauen Menschen mit Migrationshintergrund, weshalb sie eine zentrale Brückenfunktion zwischen der österreichischen Mehrheitsgesellschaft und MigrantInnencommunitys bilden.

Als Akteure der Integrationsförderung erbringen sie Dienstleistungen für ihre Leserschaft, die das bestehende Angebot der Mehrheitsgesellschaft ergänzen. Gruppen, die bisher stark unterrepräsentiert waren, wird durch MigrantInnenmedien der Zugang zur Gesellschaft sowie zur Politik ermöglicht.

Gefordert wird daher mehr Präsenz der Journalistinnen mit Migrationshintergrund. Sie sollen genauso zu Podiumsdiskussionen eingeladen werden, wie andere KollegInnen. Insbesondere dann, wenn es um das Thema Migration geht! Neben einer allgemeinen Presseförderung für MigrantInnenmedien sollen zudem Voraussetzungen festgelegt werden, die ein Medium erfüllen muss, damit es als Qualitäts-MigrantInnenmedium gilt. Neben der Relevanz für die jeweilige Zielgruppe, sollte hier zudem eine bestimmte Reichweite und Regelmäßigkeit des Erscheinens gegeben sein.

Ein Statement
Alle gestrig besprochenen Anregungen und Wünsche werden in den nächsten zwei Wochen in Form von relevanten Diskussionspunkten, offenen Fragen und Lösungsansätzen an die entscheidenden Institutionen kommuniziert.