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SEILBAHN KAHLENBERG

Wiener Kahlenberg bekommt eigene Seilbahn

(FOTO: iStock/ underworld111)

Eine Seilbahn in der Stadt ist immer wieder in aller Munde und nun hat ein österreichischer Unternehmer aus der Urlaubs- und Tourismusbranche ein neues Projekt – eine Seilbahn zum Kahlenberg.

Ausgehend von Heiligenstadt führt die Seilbahn über die Stationen Donauinsel und Strebersdorf zum Kahlenberg. Die Projektbetreiber rechnen mit einer Fahrzeit von etwa 20 Minuten. Ziel sei es, Naherholungsgebiete umweltfreundlich zu entwickeln und den Individualverkehr auf dem Kahlenberg zu halbieren, sagt Unternehmer Hannes Dejaco, der auch den Kletterpark Kahlenberg und verschiedene Weihnachtsmärkte betreibt.

Die Genial Tourismus- und Projektentwicklungs-Gmbh plant außerdem eine Park & ​​​​Ride-Anlage inklusive Bike & Ride-Station am Bahnhof Strebersdorf, ein Besucherzentrum soll am Parkplatz und an der Bergstation Kahlenberg entstehen.

Der Unternehmer will das 70-Millionen-Euro-Projekt bis 2025 in nur zehn Monaten abschließen. Mit dabei ist auch die Südtiroler Seilbahngesellschaft Leitner, die bereits urbane Seilbahnen in Ankara, Berlin und Mexiko gebaut hat. Die Seilbahn soll laut Plan 115 Kabinen mit jeweils Platz für zehn Personen haben.

Eine vom Bundesverwaltungsgericht bestätigte gültige Konzession nach Seilbahngesetz liege seit 2022 vor, betont Dejaco. Das notwendige Bauverfahren und das naturschutzrechtliche Verfahren dauern jedoch noch an. Nach Angaben des Unternehmers wurde das Projekt vor einigen Monaten der Stadt Wien vorgestellt. Als einer von mehreren Grundstückseigentümern hat er jedoch noch keine Genehmigung der Stadt erhalten.

Das für Naturschutz zuständige Referat von Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) sagt, das Projekt habe „grundsätzliche, erhebliche Bedenken“.

„Seit 2016 gibt es Bestrebungen privater Akteure, eine Seilbahn auf den Kahlenberg zu bauen. Seitdem hat die Wiener Stadtverwaltung diese Vorstellungen immer wieder sehr genau hinterfragt und ihre begründeten Bedenken stets im Rahmen der ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten kundgetan“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme.

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Von dem durch die ÖVP verwalteten Bezirk Döbling weist man darauf hin: „Die Rechte der Bewohner des Wienerwaldes und des Biosphärenparks Wienerwald sind in jeder Hinsicht zu wahren. Grundsätzlich finde ich die Grundidee, eine andere Form der Mobilität in unsere Stadt zu bringen, positiv, wobei die Zielgruppen sowie die nachhaltige und wirtschaftliche Nutzung klar dargestellt werden müssen“, sagte Bezirksvorsteher Daniel Resch.

Mit Blick auf die Belange der Anwohner und des Umweltschutzes sagte Projektleiter Hannes Dejaco gegenüber den Medien: „Es gibt keine Verletzung der Privatsphäre der Anwohner.“ Er betonte: „Durch den Bau der Seilbahn wird kein Naturschutzgebiet berührt.“