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Windkraft

Reform: Fällt Österreich aus deutscher Strompreiszone?

Windräder im Osten Österreichs. (FOTO: iStock/sedmak)
Windräder im Osten Österreichs. (FOTO: iStock/sedmak)

Seit Oktober 2018 zahlt Österreich auf jede Megawattstunde aus dem deutschen Netz einen Aufschlag gegenüber den Preisen auf der deutschen Börse.

In Österreich ist ein wichtiger Faktor zur Erzeugung von Energie, die Trennung der gemeinsamen Strompreiszone mit Deutschland. Dadurch wird seit Oktober 2018 die elektrische Energie teurer gehandelt als an der deutschen Börsen. Strom ist somit aus norddeutschen Windkraftanlagen nach Österreich geflossen. Die Leitungen sind dafür allerdings für die Menge nicht ausgelegt, wie Der Standard berichtet. Eine Aufspaltung der Preiszone innerhalb Deutschlands war bislang politisch nicht durchsetzbar, weshalb man in Österreich mehr für den Strom zahlen musste.

Der Spread lag nach der Auftrennung meist bei drei bis vier Euro die Megawattstunde (MWh), der Preisunterschied ist im Vorjahresschnitt aber auf über 30 Euro je MWh angewachsen. Der ökonomische Nachteil, der Österreich dadurch entstanden ist, lässt sich allein für 2022 mit 1,9 Milliarden Euro beziffern„, bestätigt der Vorstandsdirektor der Energie Steiermark und frühere E-Control-Chef Martin Graf.

Reform des deutschen Stroms

In den letzten Monaten wurden Europas Strommärkte stark erschüttert. Der steigende Gaspreis, der unter anderem aufgrund des russischen Einmarschs in die Ukraine gestiegen ist, hat auch die Strompreise erhöht. Deshalb sollen nun die aktuellen Strommarktregeln reformiert werden. In dieser Woche wird die EU-Kommission Vorschläge vorlegen, wie das Marktdesign weiterentwickelt werden kann, damit es zu keinem Gasengpass mehr kommt.

Gaspreis fällt auf tiefsten Stand seit Dezember 2021

Graf plädiert für einen Zusammenschluss mit Deutschland. Neben einem forcierten Leitungsausbau, dem weiteren Zubau erneuerbarer Energien und der Errichtung von Speichern hängt der Erfolg auch von Investitionen ab.