In Oberösterreich hat ein Vorfall in einem Deutschkurs für Aufsehen gesorgt. Der oberösterreichische Integrationslandesrat Christian Dörfel (ÖVP) zeigte sich verärgert über das Verhalten eines Flüchtlings in Steyr: Der Teilnehmer weigerte sich, an einem verpflichtenden Deutschkurs teilzunehmen, da die Lehrkraft eine Frau ist.
Konflikte in Sprachkursen
Der Vorfall ereignete sich im Bildungszentrum Wifi in Steyr, wo verpflichtende Deutschkurse für Flüchtlinge angeboten werden. Dörfel berichtete der „Krone“: „Ich war in den letzten Wochen viel unterwegs. Dabei wurde mir berichtet, dass bei manchen Organisationen weibliche Deutsch-Trainerinnen ausgetauscht werden, weil sich Teilnehmer aus religiösen Gründen weigern, von einer Frau unterrichtet zu werden.“
Er betonte die Wichtigkeit, Respekt vor weiblicher Autorität in diesen Kursen zu etablieren. „Das darf in Zukunft nicht mehr vorkommen und könnte zu einer Reduzierung oder Streichung der Förderung führen“, erklärte Dörfel.
Erhöhung der Kursangebote
Das Land Oberösterreich plant, die Zahl der Deutschkurse auf über 6000 zu steigern und gleichzeitig die Vermittlung von Werten wie Respekt und Gleichberechtigung zu integrieren. Auch die Einführung strengerer Richtlinien ist vorgesehen. Die Kurse sollen nicht nur Standarddeutsch, sondern auch Dialekt lehren: „Hochdeutsch hilft in vielen Bereichen, aber nicht in allen.“
Das Integrationsressort beabsichtigt die Einführung einer „Hausordnung“ für Oberösterreich, die die sozialen Werte klar definiert und Verpflichtungen deutlich hervorhebt. Christian Dörfel betont: „Wer unsere Lebensweise ablehnt, unsere gesellschaftlichen Errungenschaften wie Gleichberechtigung von Mann und Frau infrage stellt oder Religion über staatliches Recht stellen will, hat bei uns keinen Platz.“
Vorbilder etablieren
Um positive Anreize zu setzen, sollen integrierte und erfolgreiche Zugewanderte in den Vordergrund gerückt werden. Diese Erfolgsgeschichten könnten neu Zugewanderte motivieren und verdeutlichen, dass Integration unter klaren Voraussetzungen möglich ist.
Im Dezember 2024 waren in Oberösterreich 3644 Asylwerber in der Grundversorgung gemeldet, was im Vergleich zu Jahresbeginn, ohne die Geflüchteten aus der Ukraine zu berücksichtigen, einen Rückgang von 4581 Personen bedeutet.
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