Die Insolvenz des deutschen Reisekonzerns FTI Touristik trifft zunehmend auch österreichische Urlauber, die teils vor finanziellen und organisatorischen Herausforderungen stehen. Reports aus der Steiermark zeigen einen spürbaren Anstieg von Hilfesuchenden seit Bekanntwerden der Pleite.

Zahlreiche Betroffene melden sich
Seit dem Start der Woche haben sich bereits etwa 30 Betroffene per Telefon oder E-Mail bei der Arbeiterkammer Steiermark gemeldet, Tendenz steigend, wie die Kronen Zeitung berichtet. Birgit Auner, Expertin für Konsumentenschutz, berichtet: „Wir erhalten Anfragen über die gesamte Bandbreite der Reisedienstleistungen, von Flugtickets über Autovermietungen bis zu Pauschalreisen.“
Pauschalreisen und Einzelbuchungen?
Die Situation für Konsumenten hängt stark von der Art ihrer Buchungen ab. „Pauschalreisen sind in der Regel abgesichert“, erklärt Auner und rät Betroffenen, in ihren Unterlagen nach entsprechenden Sicherungsinformationen zu suchen. Jedoch sieht es für Einzelbuchungen düster aus: „Diese Klienten müssen auf das Insolvenzverfahren hoffen.“
Doppelte Zahlungsforderungen
Konkrete Fälle veranschaulichen bereits die Schwierigkeiten. Eine Familie, die nach der Insolvenzmeldung in die Dominikanische Republik reiste, sah sich mit einer nicht beglichenen Hotelrechnung konfrontiert – trotz vollständiger Bezahlung der Reise im Voraus. Ihnen blieb keine Wahl, als erneut zu bezahlen. Auner rät in solchen Fällen zur Einholung einer Zahlungsbestätigung und betont die psychische Belastung, die solche Situationen mit sich bringen.
Zurückhaltung bei neuen Zahlungsaufforderungen
Besonders warnen möchte Auner vor neuen Zahlungsaufforderungen: „Wir raten davon ab, jetzt zu bezahlen. Stattdessen sollte eine Erklärung per E-Mail verschickt werden, warum nicht gezahlt wird.“ Diese Vorsichtsmaßnahme kann Verbraucher davor schützen, möglicherweise in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
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