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Verschwörungs-Gerüchte: Wird Österreich SO um den ESC-Sieg gebracht?

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FOTO: EPA-EFE/GEORGIOS KEFALAS

Schwedische ESC-Organisatoren unter Verdacht: Die Vergabe der Startnummern sorgt für Aufregung, während Österreichs Favorit JJ mit einem ungünstigen Startplatz kämpfen muss.

Die Vergabe der Startnummern beim Eurovision Song Contest sorgt für Unmut in der Fangemeinde. Einige Anhänger wittern sogar eine Intrige hinter den Entscheidungen der Verantwortlichen. Besonders brisant: Die beiden Hauptverantwortlichen Martin Osterdahl (ESC-Leiter) und Christer Bjorkman (Wettbewerbsleiter) stammen beide aus Schweden und hatten bei der Zuteilung ein gewichtiges Wort mitzureden. Das Prozedere sieht vor, dass jedes Land nach dem Halbfinale ein Los zieht, das entweder die „erste Hälfte“ (Plätze 1-13), die „zweite Hälfte“ (Plätze 14-26) oder eine „Produzenten-Entscheidung“ bestimmt. Bei letzterer Option können die Organisatoren frei entscheiden, welche Startnummer das betreffende Land erhält. Diese Regelung soll unter anderem verhindern, dass zu viele ähnliche Musikstücke aufeinanderfolgen.

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Startplatz-Statistik

In der Geschichte des Eurovision Song Contest gilt eine ungeschriebene Regel: Mit einem frühen Startplatz lässt sich der Wettbewerb kaum gewinnen. Mit Ausnahme von Loreens Triumph 2023 trugen alle Sieger der vergangenen zwei Jahrzehnte mindestens eine zweistellige Startnummer. Mehr als die Hälfte der Gewinner trat sogar erst in der zweiten Showhälfte auf. Vor diesem Hintergrund erscheint die Startnummer 9 für Österreichs diesjährigen Topfavoriten JJ mit seiner Counterballade „Wasted Love“ als ungünstiges Vorzeichen. Der schwedische Beitrag hingegen erhielt mit Platz 23 eine vielversprechende Position im Wettbewerb.

Schwedische Vorteile

Auffällig ist, dass Schweden per „Produzenten-Entscheidung“ den begehrten Startplatz 23 zugewiesen bekam, während andere Favoriten wie Israel und Estland von den Verantwortlichen auf frühere Positionen gesetzt wurden. Konkrete Belege für eine tatsächliche Manipulation existieren allerdings nicht.

Bei den Wettanbietern wird unterdessen prognostiziert, dass JJ bei den Jurybewertungen deutlich vorne liegen könnte.

Muster bei Startnummernvergabe

Contest Producer Christer Björkman vergleicht den Prozess der Startnummernvergabe mit dem „Aufbau eines Musicals“, wie er in einem Interview im Januar 2025 erklärte. Dabei würden Faktoren wie Energielevel, musikalische Abwechslung und Showdynamik berücksichtigt. Die Planung beginnt demnach bereits, sobald alle Songs bekannt sind.

Eine statistische Auswertung der vergangenen ESC-Wettbewerbe liefert jedoch ein bemerkenswertes Ergebnis: Schweden erhielt in den letzten 15 Jahren bei 82% seiner Teilnahmen einen Startplatz in der zweiten Showhälfte – deutlich häufiger als vergleichbare Teilnehmerländer. Für den diesjährigen Wettbewerb wird der schwedische Beitrag „Bara bada bastu“ von KAJ an Position 23 zu hören sein, während Österreichs JJ als neunter Starter ins Rennen geht.