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Versicherungsbetrug

Von Freund überredet: Student lässt sich beide Beine amputieren (FOTO)

(FOTO: Taiwan Criminal Bureau)
(FOTO: Taiwan Criminal Bureau)

In einem erschütternden Akt der Verzweiflung hat sich ein junger Akademiker in Taiwan selbst schwer verletzt, um an eine hohe Versicherungssumme zu gelangen. Der 23-jährige Student, dessen Ziele und Beweggründe so unbegreiflich wie seine Tat erscheinen, ging dabei so weit, seine Beine irreparabel zu schädigen. Ärzte und Behörden deckten das makabre Szenario auf, welches nun gerichtliche Konsequenzen nach sich zieht.

Verdächtige Symmetrie

Bei frostigen Temperaturen mit dem Scooter unterwegs, so schilderte der Student seinen vermeintlichen Unfall, der zu schweren Erfrierungen und schlussendlich zur Amputation seiner Beine führte. Doch das klinische Bild passte für die behandelnden Ärzte nicht zusammen. Die markanten, symmetrischen Verletzungen, frei von Abdrücken, die üblicherweise Schuhe und Socken hinterlassen, entlarvten eine wahrscheinliche Selbstverstümmelung als Ursache des Unglücks.

Eine fatale Kette von Entscheidungen

Die Behörden entdeckten rasch, dass der Student kurz vor dem Vorfall Versicherungspolicen im Gesamtwert von 1,3 Millionen US-Dollar abgeschlossen hatte. Weitere Funde, darunter Behälter mit Trockeneis und diverse Mobiltelefone, verdichteten den Verdacht des vorgetäuschten Unfalls. Es stellte sich heraus, dass der junge Mann über zehn Stunden lang die Kälte ertrug, um die verhängnisvollen Wunden zu erzeugen, die schlussendlich zur Amputation seiner Beine führten.

Ein Netz aus Lügen und Druck

In seiner Aussage behauptete der Beschuldigte, er sei von einem Studienkollegen, der selbst durch Handelsaktivitäten mit Kryptowährungen enorme Verluste erlitten hatte, zu dieser Tat gedrängt worden. Unterzeichnete Schuldscheine und die Angst vor Verfolgung durch eine unbekannte Bande schilderte er als Motiv seines Handelns. Sowohl er als auch sein mutmaßlicher Komplize wurden wegen Betrugs und Beihilfe zur schweren Körperverletzung festgenommen. Eine vorab ausgezahlte Versicherungssumme von etwa 7.200 US-Dollar wurde beschlagnahmt.

Die tragische Tat dieses Studenten steht im krassen Gegensatz zu dem Leidensweg einer 28-jährigen Frau, die sich aufgrund unerträglicher Schmerzen gleichfalls zu einer Amputation entschloss. Im einen Fall ein kalkulierter Versicherungsbetrug, im anderen ein Akt der Notwendigkeit – beide Falle haben jedoch das Potenzial, die öffentliche Wahrnehmung von derartigen Maßnahmen zu beeinflussen.