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WANDERKUNST

„Warum bist du nicht hier“: Tausende Fildžani für Srebrenica-Opfer

Sto-te-nema---Kaffeekunst
(FOTO: Carlos Serra​. Aida Šehović)

Am 11. Juli dieses Jahres, dem Gedenktag an das Massaker von Srebrenica, wurden 8372 Häferl mit Kaffee in Zürich aufgestellt.

Hierbei handelt es sich um Wanderkunstprojekt, dass bereits seit Jahren die ganze Welt bereist und nur am besagten Gedenktag anzutreffen ist. Die diesjährigen freiwilligen Projektteilnehmer waren nicht nur für das Kaffeekochen zuständig, sondern informierten auch die Passanten, die neugierig nach der Geschichte hinter den tausenden Fildžani (bosn. für kleine Häferl für türkischen Kaffee) fragten.

Das Kunstprojekt der in New York lebenden Bosnierin Aida Šehović fand dieses Jahr bereits zum 12. Mal statt. Die „Nomadenkunst“, mit Namen „Wieso bist du nicht hier?“ („Što te nema?“), wanderte bereits durch zahlreiche Staaten und war auch schon in New York, Haag, Chicago, Stockholm, Istanbul, Sarajevo, Toronto, Genf, Boston, Burlington und Tuzla zu sehen.

„Noch als Kind habe ich meinen Eltern täglich beim Kaffeetrinken zugesehen. Ich erinnere mich daran, dass der Kaffeegeruch das gesamte Haus durchströmte und mich jeden Morgen weckte“, so die Künstlerin Šehović.

Auf die Idee zu diesem Projekt kam die Bosnierin allerdings, als sie eine Frau aus Srebrenica erzählen hörte, dass ihr ihr Ehemann dann am meisten fehlt, wenn sie niemanden zum Kaffeetrinken hat.

Das gesamte Projekt ist laut Šehović voller Symbolik: vom Namen des Projektes, das nach einem Gedicht des bekannten Dichters Aleksa Šantić benannt wurde und von unendlichem Schmerzen und Verlangen handelt, bis hin zum Kaffee, der als Symbol der bosnisch-herzegowinischen Gastfreundschaft zählt.

Eindrücke vom Wanderkunstprojekt „Što te nema?“ findet ihr in Foto- und Videoform auf der nächsten Seite!