Start Aktuelles
Drogenflut

Warum Kokain in Wien jetzt zum Schnäppchenpreis erhältlich ist!

Kokain
FOTO: iStock

Billiger, reiner und gefährlicher: Wiens Kokainmarkt erlebt einen beispiellosen Boom. Während die Preise fallen, steigt die Qualität des weißen Pulvers auf Rekordniveau.

Trotz intensiver Polizeiarbeit und zahlreicher Sicherstellungen ist Kokain in Wien aktuell so günstig und hochwertig wie selten zuvor. Der europäische Markt wird derzeit regelrecht mit dem weißen Pulver überflutet. Internationale Drogenkartelle haben den Kontinent fest im Blick und nutzen innovative Transportwege, perfektionierte Logistikketten und raffinierte Versteckmethoden.

Das Rauschgift erreicht Österreich mittlerweile sogar in Form umgebauter Fahrzeugteile oder Schalthebel. Die Marktmechanismen greifen: Das übergroße Angebot drückt die Preise und ermöglicht gleichzeitig höhere Reinheitsgrade.

In der Wiener Clubszene hat sich Kokain für zahlreiche Nachtschwärmer längst als fester Bestandteil etabliert. Während der Konsum von Methamphetamin und Cannabis auf gleichbleibendem Niveau verharrt, verzeichnet das weiße Pulver laut dem neuesten Drogenbericht des Gesundheitsministeriums einen deutlichen Aufwärtstrend.

Ungewöhnlich ist dabei, dass trotz der wachsenden Nachfrage die Preise sinken – ein Phänomen, das auf Drogenmärkten selten zu beobachten ist, wie standard.at berichtet. EU-weite Untersuchungen belegen: Die Kokainrückstände im Abwasser nahmen 2025 in Graz um 20 Prozent, in Innsbruck um 23 Prozent und in Klagenfurt um 64 Prozent zu.

Nach Angaben des Bundeskriminalamts liegt die Reinheit inzwischen bei über 80 Prozent – früher waren lediglich 20 bis 40 Prozent üblich. Kokain rangiert hinter Cannabis auf Platz zwei der meistkonsumierten illegalen Substanzen in Österreich – und stellt eine größere Gefahr dar als je zuvor.

⇢ Cobra sprengt Drogennest: Nachbarn in Kemeten aus Schlaf gerissen

Drastischer Preisverfall

Ein Gramm Kokain kostete 2023 noch etwa 90 Euro, heute liegt der Preis bei nur noch rund 50 Euro. Verantwortlich dafür sind die drastisch gesunkenen Einkaufspreise für Händler – von ehemals 44.000 Euro pro Kilogramm auf aktuell nur noch 15.000 bis 20.000 Euro.

Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich auch in Deutschland und weiteren europäischen Staaten. In den Hauptanbauländern Kolumbien, Peru und Bolivien wird die Produktion massiv hochgefahren. Allein in Kolumbien wuchs die Anbaufläche seit 2018 um zwei Drittel auf 253.000 Hektar an – eine Fläche vergleichbar mit der Größe Luxemburgs.

Die Produktionsmenge hat sich seit 2016 verdoppelt, wobei bewaffnete Gruppierungen zunehmend um die Vorherrschaft kämpfen.

Neue Machtstrukturen

Dominierte früher die italienische Mafia den Markt, sind heute albanische Clans, russische Gruppierungen, Organisationen vom Westbalkan und das brasilianische PCC (Primeiro Comando da Capital) aktiv. Viele dieser Gruppen kontrollieren mittlerweile die komplette Wertschöpfungskette – vom Anbau bis zum Straßenverkauf – ähnlich wie legale Unternehmen.

Auch die Schmuggelstrategien werden immer ausgefeilter: Schnellboote, abgeschiedene Küstenabschnitte, chemische Tarnmethoden und spezialisierte Labore. Der hohe Reinheitsgrad und die leichte Verfügbarkeit machen Kokain besonders riskant.

Fachleute warnen: Der aktuelle Boom könnte gravierende gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen, während Behörden nur einen Bruchteil der Drogen abfangen können.

Wien erlebt gegenwärtig eine Kokainwelle, die durch niedrige Preise, hohe Reinheit und erhebliche Gesundheitsrisiken gekennzeichnet ist – ein Trend, der anhalten dürfte, solange Angebot und Wettbewerb auf diesem Niveau bleiben.