Die Asylanträge in Österreich sind im Oktober im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken, blieben aber über dem Septemberwert. Syrer stellten die meisten Anträge, der Familiennachzug ging deutlich zurück.
Im Oktober verzeichnete Österreich mit 2.459 Asylanträgen den zweithöchsten Monatswert des Jahres. Dies stellt eine Zunahme von fast 600 Anträgen im Vergleich zu September dar, jedoch einen erheblichen Rückgang um 76 Prozent gegenüber dem besonders antragsstarken Oktober des Vorjahres. Insgesamt ist die Anzahl der gestellten Anträge im bisherigen Jahr um 61 Prozent im Vergleich zu 2023 gesunken.
Internationale Rangliste und Asyltrends
Früher für seine hohe Pro-Kopf-Belastung bei Asylanträgen bekannt, ist Österreich in dieser Statistik auf den siebten Platz zurückgefallen. Länder wie Zypern, Griechenland und Irland führen nun die internationale Rangliste an, während Tschechien, die Slowakei und Ungarn die letzten Plätze belegen.
Österreich bewegt sich auf den niedrigsten Antragsstand seit 2020 zu. In den ersten zehn Monaten wurden knapp 22.000 Anträge gestellt, wobei 58 Prozent der Antragssteller männlich und über die Hälfte jünger als 18 Jahre alt waren. Diese jugendliche Demografie ist teilweise auf den hohen Familiennachzug besonders zu Jahresbeginn zurückzuführen, der inzwischen drastisch gesunken ist. Im Oktober wurden nur 392 Anträge im Rahmen von Familiennachzügen verzeichnet, im Gegensatz zu nahezu 1.300 im März.
Herkunft und Ergebnisse der Asylverfahren
Syrische Staatsangehörige stellten mit Abstand die meisten Anträge, über 12.000 insgesamt. 14.900 Asylbescheide wurden positiv entschieden, während gut 6.600 Anträge zu subsidiärem Schutz führten. Knapp 1.200 Personen erhielten einen humanitären Aufenthaltstitel. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl meldete 11.231 Abschiebungen, davon 5.433 freiwillige Ausreisen und 5.798 zwangsweise Rückführungen.
Das Innenministerium hebt den anhaltend hohen Migrationsdruck an den EU-Außengrenzen zur Türkei hervor, wo die Zahl der illegalen Grenzübertritte um 14 Prozent auf rund 57.000 gestiegen ist. Im Gegensatz dazu ist der Druck auf der Balkanroute erheblich gesunken – die Zahl der Aufgriffe hat um 80 Prozent abgenommen. Im Burgenland wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 3.127 Fälle illegaler Einreise erfasst, verglichen mit 29.594 im Vorjahr und 67.090 im Jahr davor.
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