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KARRIERE

„Wenn man Wille, Ehrgeiz und Ausdauer hat, kann man alles erreichen“

Danijel Aleksić
Danijel Aleksić (FOTO: KOSMO)

DANIJEL ALEKSIC. Mit fünf Jahren nach Österreich gekommen, ohne ein Wort Deutsch zu können, wurde er mit 33 Geschäftsführer bei MODINE Austria GmbH in Kottingbrunn NÖ, die zum US-Amerikanischen Modine Manufacturing Company Konzern gehört, einem der größten, internationalen Zulieferer für Kühler- und Klimatechnik für die Automobilindustrie. Seine Geschichte ist mehr als inspirierend und sein Karriereweg durchaus beeindruckend. Er ist ein echtes Vorbild und Beweis für das Sprichwort: „Wo ein Wille, da auch ein Weg.“

Danijel wurde in der Gemeinde Petrovac na Mlavi, Serbien, geboren. Als er fünf Jahre alt war, entschieden sich seine Eltern, nach Österreich, genauer gesagt nach Mattighofen, zu ziehen. „Ich konnte kein Wort Deutsch als ich gekommen bin, außer bis 10 zählen. Ich hatte aber einen Freund in der Klasse, der Deutsch konnte. In den ersten paar Monaten hat er alles für mich übersetzt. Am Ende der ersten Klasse hatte ich einen 3er in Deutsch“, beginnt Danijel seine Geschichte und schon nach dem ersten Satz merkt man, dass er nichts unvollendet lässt.

Seine Neugier und sein Ehrgeiz brachten ihn durch die technische und, später auch, durch die kaufmännische Ausbildung. Danijel hat zuerst die Werkmeisterschule und später Business Management an der Uni Klagenfurt erfolgreich abgeschlossen. Wie ist die Liebe zu Technik überhaupt entstanden? „Seit dem ich klein war, habe ich versucht Dinge zu verstehen, indem ich Spielzeuge und vor allem Motoren aus elektrischen Spielzeugen zerlegte und wieder zusammenbaute. Ich habe es immer gemocht, mit Hammer und ähnlichen Handwerkszeugen zu spielen und daher war die Entscheidung, eine technische Ausbildung zu absolvieren, ganz logisch.“ Nach der erfolgreichen Ausbildung und jahrelangen Erfahrung, war das Masterstudium der „missing link“ zwischen dem kaufmännischen und dem technischen Wissen, von dem sein Leben seit seinem 15. Lebensjahr geprägt ist, sowie vom Wissen über das General Management, was für die Geschäftsleistung notwendig war. „Die Kombination dieser zwei Bereichen war, meiner Meinung nach, gewinnbringend für meine weitere Karriere, da ich einerseits die Technik und Produktion verstehe und auf der anderen Seite muss ich ein Unternehmen mit 120 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und vielen Mitarbeitern führen muss.“

„Ich habe meine Ziele immer Schritt für Schritt gesetzt.“

Zu Beginn seiner Ausbildung plante Danijel keine große Karriere. Seine Erfolge erzielte er Schritt für Schritt. „Am Anfang war die abgeschlossene Lehre das oberste Ziel für mich. Nach ein paar Monaten habe ich gesehen, dass es noch viel mehr gibt. Mein Vorgesetzter war ein Vorbild dafür, dass ich auch ein Werkmeister im Maschinenbau werden kann und das sogar relativ schnell. Als ich dieses Ziel erreicht habe, öffneten sich Möglichkeiten für meinen weiteren Berufsaufstieg. Im Alter von 17 bzw. 18 Jahren hoffte ich, mit 40, 45 Produktionsleiter zu sein. Dank meines Ehrgeizes, der stetigen berufsbegleitenden Weiterbildung und der Förderung durch meine damaligen Vorgesetzten habe ich dieses Ziel viel schneller erreicht, nämlich mit 30. Dann musste ich mir wieder neue Ziele setzen und nach der Werksleitung in einem Unternehmen in Salzburg, bin ich nun seit knapp drei Jahren der Geschäftsführer von MODINE. Eigentlich dachte ich, dass ich das erst mit 60 GF sein werde“, lacht Danijel.

Heute ist er Geschäftsführer in einem internationalen Konzern mit 120 Millionen Euro Umsatz pro Jahr und 600 Mitarbeitern. Doch diese große Verantwortung ist genau das, wonach sich Danijel beruflich sehnte. „Das ist etwas, was sich Menschen in meiner Position wünschen. Sonst würden sie es nicht machen. Ein großer Vorteil ist, dass man sich entfalten kann. Man kann das Unternehmen steuern, den Erfolg direkt beeinflussen und man bietet vielen Menschen einen Arbeitsplatz. Das macht einen sehr stolz und gibt einem das Gefühl von Zufriedenheit. Die Verantwortung ist jedoch nicht immer positiv, vor allem, wenn man unpopuläre Entscheidungen treffen muss.“

Danijel: „Ein großer Vorteil ist, dass man sich entfalten kann. Man kann das Unternehmen steuern, den Erfolg direkt beeinflussen und man bietet vielen Menschen einen Arbeitsplatz. Das macht einen sehr stolz und gibt einem das Gefühl von Zufriedenheit.“ (FOTO: KOSMO)

Mit seinem Lächeln und seiner Herzlichkeit hinterlässt er nicht den Eindruck, dass seinen Karriereweg steinig war und, dass er ständig unter Stress steht. Uns interessierte, was sein „Geheimrezept“ für Erfolg ist.

Es herrscht eine Art permanenter Krise, egal in welchem Unternehmen. Egal in welchem Unternehmen. Da muss man schaffen, positiv zu bleiben und so andere Leute aus der Krise herausbringen.“

„Es gibt kein allgemeingültiges Erfolgsrezept. Es steckt viel Wille dahinter, erfolgreich zu sein. Man muss jede Sprosse der Leiter einzeln erklimmen. Jede Ebene hat ihre Herausforderungen und Schwierigkeiten. Aufgeben sollte man nie und man muss immer positiv bleiben. Wenn man an der Spitze eines Unternehmens steht, ist man ziemlich alleine und man kann sich hinter niemandem verstecken. Die Fähigkeit, das alles auszuhalten, muss vorhanden sein. Durchhaltevermögen und Leidensfähigkeit sind essentielle Eigenschaften für die Geschäftsführung und eine positive Einstellung ist auschlaggebend, um auch in den schlimmsten Zeiten das Beste zu machen und andere auf diesem Weg mitzunehmen. Es herrscht eine Art permanenter Krise, egal in welchem Unternehmen. Da muss man es schaffen, positiv zu blieben und so andere Leute aus der Krise herausbringen. Neben den ganzen Ausbildungen, ist das das Grundlegendste was man haben sollte“, resümierte Danijel.

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