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Preisnachlässe

Werden kroatische Unterkünfte um 50 Prozent billiger?

STRAND_KROATIEN
(FOTO: iStock)

Die jährliche Diskrepanz zwischen den von Touristen und Apartmentbesitzern wahrgenommenen Preisen für Unterkünfte ist in diesem Jahr an der kroatischen Küste besonders auffällig. Dieser Sommer scheint nach Meinung von Urlaubern, unabhängig von ihrem Budget, mit hohen Kosten verbunden zu sein. Als Reaktion auf die Unzufriedenheit haben einige Apartmentbesitzer die Preise für ihre Unterkünfte um bis zu 50 Prozent reduziert.

Dieses Phänomen wurde kürzlich von einem kroatischen Bürger auf der Social-Media-Plattform Reddit bestätigt. Er illustrierte seine Überraschung über die drastischen Preissenkungen bei bislang brachliegenden Ferienwohnungen und fragte die Reddit-Community: „Sind Sie überrascht, dass die Preise zu fallen begonnen haben?“

Seinem Post zufolge scheint auch die Auslastung der Restaurants während seines einwöchigen Aufenthalts an der Küste nachgelassen zu haben. Er schrieb, dass viele Lokale lediglich zu zwei Dritteln bzw. sogar nur zur Hälfte besetzt waren. Ein Kellner bestätigte ihm, dass das Restaurantgeschäft in den letzten Tagen eher schlecht lief und erst in den letzten zwei bis drei Tagen wieder einen Aufschwung erlebte.

Andere Nutzer bestätigen die Beobachtung des Reddit-Posters, dass die Adria dieses Jahr weniger Touristen anzieht. Ein junger Mann führt beispielhaft an: „Wir haben eine Unterkunft in Split für 250 Euro pro Nacht für zwei Nächte vor drei Wochen gebucht, und jetzt sehe ich, dass diese Wohnung für den Rest der Saison komplett frei ist und der Preis pro Nacht jetzt 100 Euro beträgt.

Wandel im Tourismussektor

Besonders auffällig für eine Mitarbeiterin aus Mali Lošinj ist der beachtliche Rückgang deutscher Touristen. Sie mutmaßt, dass die höheren Preise in den kroatischen Geschäften die deutschen Gäste abschrecken könnten, weshalb sie auch den Restaurants fernbleiben.

Dem entgegen stehen jedoch Berichte, die von vollen Restaurants und belebten Städten erzählen. Ein Nutzer schreibt: „Split ist voll und ich habe zwei Häuser für einige meiner Leute für Anfang August im Bereich der Gespanschaft Split-Dalmatien gesucht und alles ist ausgebucht, nur die der Extra-Klasse, wo eine Nacht 1.000 Euro kostet, sind noch frei. Wo sind diese zu halben Preis?“

Eine Frau fragt sich, wie die Einheimischen in Kroatien mit den hohen Preisen leben können. Sie antwortet sich selber: „Irgendwie. Bis zum Ende des Monats kommt man irgendwie zurecht. Jeder hat mehr oder weniger Gemüse aus dem Garten und diejenigen, die es nicht haben, bekommen es von jemandem. Meine Eltern haben sogar einen Hühnerstall gebaut, so dass sie Eier und Hühner haben. Wir arbeiten, auch wenn wir gute Jobs haben, auch im Garten.“

Dieser Diskurs demonstriert, dass die Preisdynamik und der Wandel im Tourismussektor Änderungen für alle Beteiligten mit sich bringt. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich die Situation weiterentwickelt.