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WhatsApp: So schafft ihr Speicherplatz

WhatsApp_Messenger
FOTO: iStock

Trotz großzügiger Speicherkapazitäten moderner Smartphones – mittlerweile sind 1.000 Gigabyte keine Seltenheit mehr – kämpfen viele österreichische Nutzer mit chronischem Platzmangel auf ihren Geräten. Ein häufiger Verursacher ist WhatsApp, das im Verborgenen Daten speichert, die über die normale Benutzeroberfläche nicht ersichtlich sind.

Mit gezieltem Aufräumen dieser versteckten Dateien lässt sich rasch Speicherplatz zurückgewinnen – ohne technisches Fachwissen oder finanzielle Investitionen.

Ein weit verbreiteter Irrtum: Wenn Nachrichten oder Dateien in WhatsApp gelöscht werden, verschwinden sie vollständig vom Gerät. Tatsächlich behält die Anwendung zahlreiche Medieninhalte in einem für Nutzer nicht sofort sichtbaren Bereich. Diese Daten häufen sich über längere Zeiträume an und blockieren wertvollen Speicherplatz.

Versteckte Dateien finden

Auf Android-Geräten können diese angesammelten WhatsApp-Daten über den integrierten Dateimanager eingesehen werden. Der Zugriffspfad lautet: Android > Medien > com.whatsapp > WhatsApp > Medien. Dieser Pfad kann manuell aufgerufen oder über die Suchfunktion des Dateimanagers mit dem Suchbegriff „WhatsApp“ gefunden werden. Dort erscheinen verschiedene Unterordner wie „Images“, „Video“, „Audio“ oder „Documents“.

Diese Ordner enthalten häufig Dateien, die in der App selbst bereits als gelöscht erscheinen – darunter alte Sprachnachrichten, Bildmaterial oder Videodateien. Wer sich die Zeit nimmt, diese Inhalte zu sichten und nicht mehr benötigte Elemente zu entfernen, kann erheblichen Speicherplatz freischaufeln. In Einzelfällen wurden Einsparungen von mehr als 20 Gigabyte dokumentiert – das entspricht ungefähr 5.000 Fotografien in mittlerer Auflösung.

Weitere Speicherfresser

Neben der Bereinigung dieser versteckten Ordner existieren zwei weitere effektive Methoden zur Speicherplatzoptimierung: WhatsApp erstellt regelmäßig Sicherungskopien von Chatverläufen und Einstellungen. Diese Backups befinden sich unter folgendem Pfad: Android > Medien > com.whatsapp > WhatsApp > Datenbank. Auch hier gilt: Je nach Nutzungsintensität können sich über die Zeit mehrere umfangreiche Dateien ansammeln. Wer ältere Sicherungen nicht benötigt, kann diese löschen. Empfehlenswert ist jedoch, vorher zu prüfen, ob ein aktuelles Backup in der Cloud existiert, um Datenverluste zu vermeiden.

In den Einstellungen von WhatsApp findet sich unter dem Menüpunkt „Chats“ die Option zur automatischen Speicherung empfangener Bilder und Videos. Diese Funktion ist standardmäßig aktiviert – dadurch wird jedes erhaltene Bild automatisch auch in der Galerie des Smartphones gespeichert. Dies führt schnell zu Dateiduplikaten. Eine Deaktivierung dieser Funktion spart künftig Speicherplatz.

iOS vs. Android: Unterschiede bei der Speicherverwaltung

Interessanterweise gehen iOS und Android unterschiedlich mit WhatsApp-Medien um. Bei iPhones speichert WhatsApp jede empfangene oder gesendete Mediendatei als vollständiges Duplikat in der Foto-Galerie ab, was den Speicher schneller füllt. Nutzer können dieses Problem umgehen, indem sie in den WhatsApp-Einstellungen die Option „In Aufnahmen speichern“ deaktivieren.

Android-Geräte verwenden hingegen einen effizienteren Ansatz: Statt echter Kopien erstellt das System lediglich Verknüpfungen. Wenn man das Original im Chat löscht, verschwindet es automatisch auch aus der Galerie. Diese Methode verhindert weitgehend das Entstehen unbemerkter Dateiduplikate und sorgt für eine bessere Speicherverwaltung.

Sämtliche beschriebenen Maßnahmen lassen sich ohne zusätzliche Anwendungen oder kostspielige Cloud-Dienste durchführen. Weder ein kostenpflichtiges Abonnement noch ein kompletter Gerätereset sind erforderlich.

Etwas Ordnung im Dateimanager genügt, um das Smartphone spürbar zu entlasten – besonders bei älteren Geräten mit begrenzter Speicherkapazität (beispielsweise unter 64 GB) macht sich dieser Eingriff deutlich bemerkbar.