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GUT ZU WISSEN

Wie lange sollten Kontoauszüge aufbewahrt werden?

KONTOAUSZUG
FOTO: iStock

Früher wurden Kontoauszüge am Schalter ausgedruckt und zu Hause abgeheftet – eine Praxis, die heutzutage kaum noch jemand verfolgt. Heute landen die Auszüge meist direkt digital im Postfach. Doch stellt sich die Frage: Muss man diese überhaupt noch aufbewahren? Und wenn ja, wie lange? Wir geben Antworten.

Muss man Kontoauszüge noch speichern?

Auch wenn die Papierform weitgehend der Vergangenheit angehört, bleibt die Aufbewahrung von Kontoauszügen nach wie vor wichtig – und zwar aus zwei wesentlichen Gründen:

  • Beweispflicht: In einigen Fällen musst du auch Jahre später noch Nachweise gegenüber dem Finanzamt, Vermietern, Versicherungen oder anderen Institutionen erbringen.
  • Garantie- und Gewährleistungsansprüche: Bei größeren Käufen oder Steuerabsetzungen können Kontoauszüge als Zahlungsbeleg dienen.

Wie lange sollten Privatpersonen Kontoauszüge aufbewahren?

Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, wie lange Privatpersonen ihre Kontoauszüge aufbewahren müssen. Für eine ordentliche Buchhaltung ist es jedoch ratsam, diese mindestens drei Jahre zu behalten. Diese Frist entspricht der Verjährungsfrist für private Forderungen gemäß § 195 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Für Selbstständige und Freiberufler gelten jedoch strengere Aufbewahrungspflichten: Sie müssen ihre Kontoauszüge mindestens zehn Jahre lang aufbewahren – und das gilt für alle Auszüge, ob in Papierform oder digital.

Was passiert mit den Kontoauszügen von Verstorbenen?

Der Tod eines Familienmitglieds bringt nicht nur emotionale Belastungen, sondern auch bürokratische Aufgaben mit sich. Wichtige Dokumente, einschließlich der Kontoauszüge, sollten nicht sofort entsorgt oder gelöscht werden, da sie für die Erbregelung von Bedeutung sein können. Kontoauszüge eines Verstorbenen sollten mindestens während der Nachlassregelung aufbewahrt werden. Für steuerliche Zwecke müssen die Erben die Auszüge mindestens zehn Jahre lang aufbewahren.

Wie entsorgt man Kontoauszüge sicher?

Da Kontoauszüge vertrauliche Informationen enthalten, ist eine sichere Entsorgung unerlässlich. Am besten schredderst du sie, um sicherzustellen, dass die Daten unleserlich werden. Reißen oder Schwärzen sind ebenfalls praktikable Alternativen.

Wie lange speichert die Bank Kontoauszüge?

Banken sind gesetzlich verpflichtet, Kontoauszüge und ähnliche Unterlagen für mindestens zehn Jahre zu archivieren. Danach können sie gelöscht werden, es sei denn, es bestehen besondere Gründe, wie rechtliche Auseinandersetzungen, die eine längere Aufbewahrung erfordern. Vorteilhaft ist, dass digitale Kontoauszüge in der Regel ohne Frist abgerufen werden können, solange sie im elektronischen Postfach gespeichert sind.

Was tun, wenn ein wichtiger Kontoauszug fehlt?

Falls du einen bestimmten Kontoauszug aus den letzten Jahren benötigst, etwa für den Steuerberater oder das Finanzamt, kannst du diesen in der Regel bei deiner Bank anfordern. Die Bank stellt dir dann einen Nachdruck des fehlenden Auszugs zur Verfügung.

Ob in Papierform oder digital – es ist ratsam, Kontoauszüge mindestens drei Jahre lang aufzubewahren. Selbstständige und Freiberufler sollten sich hingegen eine Sammlung der letzten zehn Jahre anlegen, um allen Anforderungen gerecht zu werden.