Die Corona-Infektionen nehmen weiterhin zu, KOSMO berichtete. Wie schon in den letzten Wochen verzeichnete die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) einen deutlichen Anstieg der Krankenstände durch Covid-19. In Kalenderwoche 34 waren es noch 4.455 Meldungen, in Kalenderwoche 35 stieg die Zahl bereits auf 5.382. Besonders betroffen ist Wien mit rund 1.900 Krankmeldungen.
Aktuelle Lage in Wien
Arschang Valipour, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf erklärte, dass die Zahl der Fälle in den letzten Wochen zugenommen habe. Je nach Wetterlage rechnet er damit, dass der Höhepunkt der Infektionen in vier bis sechs Wochen erreicht wird. Derzeit sind in ganz Wien 40 Patienten aufgrund von Covid-19 im Krankenhaus, eine Person wird intensivmedizinisch betreut. „In der Klinik Floridsdorf haben wir aktuell zehn Patienten mit Covid stationär aufgenommen“, so Valipour.
Neue Varianten und Risiken für chronisch Kranke
Aktuell dominieren die neuen Corona-Varianten KP.3 und KP.3.1.1, aber auch ältere Omikron-Varianten sind noch im Umlauf. Valipour erklärt, dass ungefähr alle vier bis sechs Monate eine neue Virusvariante auftaucht.
Laut Valipour sind vor allem Menschen mit chronischen Erkrankungen gefährdet. Covid-19 kann beispielsweise bei COPD-Patienten Atemnot auslösen, Diabetiker in eine Stoffwechsel-Entgleisung stürzen oder bei Herzerkrankten zu Herzschwäche und Lungenwasser führen. Häufig kommt es auch zu durch Covid verursachten Lungenentzündungen.
Impfung für Risikogruppen empfohlen
Zu den klassischen Corona-Symptomen wie Husten, Fieber und Atemnot können bei älteren Menschen auch Müdigkeit, Verwirrtheit und eine verminderte Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme auftreten. Daher rät Valipour besonders vulnerablen Gruppen wie älteren Menschen dringend zur Auffrischungsimpfung. Auch für Personen, deren letzte Impfung über ein Jahr zurückliegt, dürfte eine erneute Impfung sinnvoll sein. Bei Kindern besteht keine Impfverpflichtung, da sie in der Regel mildere Verläufe haben.
Maskenpflicht: Ja oder Nein?
Auf die Frage nach einer möglichen Maskenpflicht antwortet Valipour: „Maske ja, Pflicht nein.“ Anstelle einer Pflicht plädiert der Experte für mehr Bewusstsein zum Schutz gefährdeter Gruppen. Personen mit Symptomen sollten zum Schutz anderer in geschlossenen Räumen eine Maske tragen, so Valipour.
Hoffnung auf neue Therapien
Aktuell stehen nur zwei Behandlungsmöglichkeiten für Covid-Infektionen zur Verfügung: Paxlovid und eine antivirale Infusionstherapie. Paxlovid kann jedoch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Valipour zeigt sich dennoch optimistisch, dass in den nächsten sechs bis zwölf Monaten neue antivirale Medikamente auf den Markt kommen werden.
Weitere Informationen zur Covid-Impfung finden Interessierte auf der Webseite impfservice.wien/covid-19/.
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