Österreich befindet sich derzeit mitten im Wahlkampf, und die politische Landschaft zeigt sich dynamisch. Drei Wochen vor der Wahl hat die „Heute“ aktuelle Umfrageergebnisse veröffentlicht, die eine überraschende Wendung in der Wählergunst aufzeigen.
Neos-Chefin Meinl-Reisinger an der Spitze
Eine der herausragendsten Entwicklungen ist der Aufstieg von Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Diese hat laut „Heute-Umfrage“ den laufenden TV-Wahlkampf erfolgreich genutzt und konnte eine deutliche Verbesserung in der Wählergunst verzeichnen. In den letzten 14 Tagen wurde sie von 26 % der Befragten positiv und von 31 % negativ wahrgenommen. Ihr Engagement hat sich gelohnt, da sie sich von Platz drei an die Spitze des Rankings verbessern konnte. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, ist ein gutes Wahlergebnis in greifbarer Nähe.
FPÖ-Chef Kickl rutscht auf Platz drei
FPÖ-Chef Herbert Kickl hingegen musste einen deutlichen Rückschlag hinnehmen. Seine kontroverse Rhetorik, etwa das Labeln der Salzburger Festspiele als „Inzuchtpartie“ oder das Verwenden von Bibelzitaten auf Wahlplakaten, hat offenbar polarisiert und vor allem Wähler anderer Parteien abgestoßen. Mit 57 % Negativ-Nennungen steht Kickl derzeit schlechter da als jeder andere abgefragte Politiker. Vom ersten Platz fiel er auf Platz drei zurück.
Nehammer im Aufwind
Zwischen Meinl-Reisinger und Kickl behauptet ÖVP-Chef Karl Nehammer weiterhin den zweiten Platz. Besonders erfreulich für Nehammer: Seine Positiv-Nennungen stiegen im Vergleich zum Juli um 3 % auf nun 26 %, während die Negativ-Nennungen um 5 % sanken. Dies positioniert ihn gleichauf mit Meinl-Reisinger, was positive Wahrnehmungen betrifft.
Herausforderung für SPÖ-Chef
Der SPÖ-Chef hat Mühe, an Boden zu gewinnen und verharrt auf einem unvorteilhaften Platz im Ranking. Trotz Fernsehhilfe konnte er seine Präsenz nicht signifikant verbessern, was sich in 43 % Negativ- und 23 % Positiv-Nennungen widerspiegelt. Seine kritischen Worte gegenüber Kickl in einer Elefantenrunde sorgten für zusätzliche Schlagzeilen, brachten aber keinen nennenswerten Aufwind.
Koglers Erholung und Bierpartei
Der Grünen-Chef Werner Kogler scheint die Kontroverse mit EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling überwunden zu haben. Sein Negativ-Saldo verringerte sich von –35 % auf –22 %. Dennoch bleiben seine 20 % Positiv-Nennungen hinter denen aller anderen bekannten Parteivorsitzenden zurück.
Eine bemerkenswerte Konstanz zeigt Bierpartei-Chef Dominik Wlazny, der trotz dünner Margen weiterhin den vierten Platz hält. Bei ihm überwiegen die Positiv-Nennungen knapp, was darauf hindeutet, dass die Bierpartei eventuell den Einzug in den Nationalrat schaffen könnte.
Schlusslichter und Minister
Die weniger bekannten Politiker wie KPÖ-Chef Tobias Schweiger, Madeleine Petrovic („Liste Petrovic“) und Fayad Mulla („Wandel – Keine von denen“) rangieren abgeschlagen. Mulla ist sogar 62 % der Befragten unbekannt.
Grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bleibt stark in der Kritik, mit 47 % Negativ-Nennungen, lediglich übertroffen von Kickl. Innerhalb der ÖVP-Riege sticht Außenminister Alexander Schallenberg hervor, dessen Saldo von –7 % auf –3 % besser wurde. Weitere Mitglieder, wie Finanzminister Magnus Brunner, Wirtschaftsminister Martin Kocher und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner folgen.
Bemerkenswert ist der Rückgang der Negativ-Nennungen bei Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) von 39 % auf 28 %, was wahrscheinlich auf ihren Streit mit der Klimaministerin um das Renaturierungsgesetz in der EU zurückzuführen ist.
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