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Arbeitslosenquote

Wien: Arbeitslosenquote bei unter 25-Jährigen steigt rapide an

(FOTO: AMS, Fotostudio B&G)
(FOTO: AMS, Fotostudio B&G)

Wien, die Stadt, die für ihre Lebensqualität bekannt ist, sieht sich mit einer wachsenden Herausforderung konfrontiert. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent gestiegen und liegt nun bei 10,3 Prozent. Eine Zahl, die deutlich über dem Durchschnitt des restlichen Österreichs liegt. Besonders betroffen sind junge Menschen unter 25 Jahren und schlecht ausgebildete Personen. Ein weiterer Faktor, der diese Statistik beeinflusst, ist die Migration.

Im speziellen Kontext Wiens, einer Stadt, die sich mit einem zunehmenden Migrationsproblem konfrontiert sieht, ist die Arbeitslosenquote unter den unter 25-Jährigen in den letzten Wochen um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Fehlende Arbeitsmarktintegration

Besonders deutlich wird dieses Problem bei Asylwerbern. Während ihrer Asylwerberphase werden Flüchtlinge auf die Bundesländer verteilt. Sobald ihr Asylantrag genehmigt wird, ziehen laut aktuellen Zahlen jedoch drei von vier nach Wien. Winfried Göschl, der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS) Wien, bringt es auf den Punkt: „Wir brauchen zwar auf dem Arbeitsmarkt Zuwanderer. Aber derzeit sind die freien Stellen im Westen Österreichs.“

Keine Arbeit in Wien

Die Konsequenz: Migranten, die in Wien leben, finden oft keine Arbeit, während im Westen Arbeitskräfte fehlen. Göschl sieht hier eine klare Herausforderung: „Im Westen fehlen die Arbeitskräfte am meisten, es fehlt dort aber auch an Kreativität, um die Menschen, die schon dort sind, rasch in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sobald sie arbeiten dürfen.“

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Um dem entgegenzuwirken, hat das AMS bereits Maßnahmen ergriffen. So hat es vor drei Wochen von der Bundesregierung zusätzliche Mittel erhalten, um die Ausbildung von Asylwerbern zu verbessern. „In Wien haben wir derzeit etwa 1000 Plätze in unseren Jugendcolleges, in denen wir Geflüchtete durch ganztägige Basisbildung auf eine Lehre vorbereiten. Dieses Angebot können wir nun verfünffachen, denn wir werden diese Arbeitskräfte brauchen“, erklärt Göschl.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.