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Millionen-Poker

Wird Bugatti bald vollständig von Kroaten übernommen?

Rimac
FOTO: Wikimedia Commons/El monty

Ein Machtkampf um Bugatti bahnt sich an: Mate Rimac will Porsches Anteile am Joint Venture übernehmen. Spannende Verhandlungen stehen bevor.

Ein mögliches Bietergefecht um die Kontrolle über Bugatti zeichnet sich ab. Mate Rimac, CEO sowohl von Rimac als auch von Bugatti, plant offenbar, die Anteile von Porsche am Bugatti-Rimac-Joint-Venture zu übernehmen. Die Besitzverhältnisse waren bis vor wenigen Jahren klar geregelt: Bugatti gehörte seit 1998 zum VW-Konzern. Im November 2021 änderte sich dies, als VW seine Anteile abgab – seither halten die schwäbische Konzerntochter Porsche 45 Prozent und Rimac 55 Prozent. Damit sicherte sich Rimac die Mehrheit.

Nun könnte die Struktur erneut vereinfacht werden. Laut einem Bericht von Bloomberg hat Rimac ein Übernahmeangebot für die Porsche-Anteile unterbreitet, deren Wert auf etwa eine Milliarde Euro geschätzt wird. Die Verhandlungen befinden sich demnach noch in einem frühen Stadium, Rimac könnte dabei auf die Unterstützung von Investoren zählen.

Erste Verhandlungen

Bereits im Dezember 2020 gab es erste Berichte über Gespräche zwischen Rimac und Porsche. Damals äußerte Rimac Interesse, seinen Anteil an Bugatti vollständig zu übernehmen, da das Unternehmen gut dastand. Expert*innen sind jedoch unsicher, ob Rimac tatsächlich eine vollständige Übernahme anstrebt oder ob die Verhandlungen genutzt werden, um den Wert des Joint Ventures zu steigern. Möglich scheint alles: von einer Anteilsaufstockung über eine komplette Übernahme bis hin zu einem Verkauf an externe Interessenten.

Der Bericht von Bloomberg legt nahe, dass Rimac die Entwicklungen seit 2021 rückgängig machen möchte. Ursprünglich hatte Porsche versucht, die kroatische Firma aus dem Joint Venture herauszukaufen. Mittlerweile kämpft Porsche jedoch mit rückläufigen Verkaufszahlen und Gewinnen – die Kontrolle über Bugatti scheint daher an Bedeutung zu verlieren.

Herausforderungen für Rimac

Auch Rimac steht vor Herausforderungen: Der Elektro-Supersportwagen Nevera, seit 2022 erhältlich und rund zwei Millionen Euro teuer, verkauft sich schleppend. Es ist unklar, ob die auf 150 Fahrzeuge limitierte Serie bereits vollständig verkauft wurde. Zudem bleibt offen, welche Pläne Rimac mit Bugatti verfolgt. Möglicherweise interessiert ihn die Expertise im Bereich leistungsstarker Verbrennerantriebe – oder er will die Elektrifizierung der Hypercars weiter vorantreiben.

Letzteres könnte sich angesichts der aktuellen Kaufzurückhaltung, insbesondere bei vermögenden Kund*innen, jedoch als zu ambitioniert erweisen.