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Preisschock

Rekordpreise im Urlaubsland: 67 Euro für Schirm und Liegen

Sonnenliege, Sonnenschirm, Preise
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Wer Liegen und Sonnenschirme nicht bereits bei der Unterkunft mitgebucht hat, muss heuer tiefer in die Tasche greifen: Im Vergleich zu 2024 zahlen Badegäste im Schnitt fünf bis zehn Prozent mehr. Wir zeigen, wo es besonders teuer wird – und wo noch günstige Alternativen zu finden sind. Von Apulien über Jesolo bis Lignano: Die besten Spartipps für Ihren Sommerurlaub.

Mit den Osterferien haben bereits die ersten Strandbäder in Italien ihre Tore geöffnet – und spätestens ab Mai herrscht wieder Hochbetrieb in den beliebten Touristenhochburgen. Doch auch in diesem Jahr müssen Urlauber*innen tiefer in die Tasche greifen: Viele Badeorte haben ihre Preislisten erneut angepasst und die Tarife für Liegen, Sonnenschirme und sonstige Strandservices weiter erhöht.

Bereits 2023 stiegen die Tagespreise für Sonnenschirme, Liegen und Liegestühle landesweit um durchschnittlich zehn bis 15 Prozent – in manchen Regionen sogar um bis zu 25 Prozent. Auch 2024 folgte eine Preisrunde nach oben. Und 2025? Da liegt der Aufschlag je nach Region zwischen fünf und zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

So teuer ist ein Tag am Strand – die Top 4 der exklusivsten Angebote

  1. Lido di Venezia (Venetien)
    Das teuerste Pflaster bleibt der Lido di Venezia: Eine Saisonkarte im exklusiven Des Bains Beach Club 1900 kostet stolze 10.600 Euro. Dafür gibt es die Luxus-Strandhütte Tucul DeLuxe – mit maximalem Komfort direkt am Wasser. Wer auf ein bisschen Luxus verzichten kann, kommt ab etwa 9500 Euro zum Zug.
  2. Marina di Pescoluse – Salento (Apulien)
    Im beliebten Le Cinque Vele Beach Club zahlen Gäste für einen Tagespavillon – inklusive Tisch, vier Liegen, Strandtüchern und Aperitif – zwischen 650 und 1000 Euro. Der Preis gilt für die stornierbare Premium-Variante, bei der eine kostenlose Stornierung bis 30 Tage vor Anreise möglich ist.
  3. Forte dei Marmi – Twiga Beach Club (Toskana)
    Der Edel-Strandclub Twiga, im Besitz von Formel-1-Legende Flavio Briatore, verlangt für ein arabisches Zelt mit Sofa, zwei Kingsize-Betten, Sonnenliegen, Stühlen und Tisch zwischen 600 und 800 Euro – pro Tag. Verpflegung ist hier noch nicht inbegriffen.
  4. Hotel Excelsior – Lido di Venezia (Venetien)
    Wer im August einen der exklusivsten Strandplätze des Excelsior Hotels bucht, zahlt bis zu 515 Euro pro Tag. Das Arrangement umfasst eine Liege mit Matratze und Kissen, zwei Liegestühle, vier Klappstühle, einen Tisch sowie Strandtücher. In der Nebensaison (Mai und Juni) sind die Preise etwas niedriger.

Grado macht Hauptstrände rauchfrei – und zeigt sich preislich gemischt

Einen besonderen Schritt geht heuer der bei Österreicher*innen beliebte Badeort Grado: Auf den Hauptstränden herrscht ab sofort Rauchverbot – lediglich in ausgewiesenen Raucherzonen darf gepafft werden. Wer sich nicht daran hält, muss mit Ermahnungen oder sogar Strafen rechnen.

Und die Preise? Die variieren stark – je nach Strandabschnitt:

  • Smart Beach: 15 Euro für zwei Liegen und einen Schirm pro Tag
  • Family Beach: 30,50 Euro
  • Spiaggia Imperiale: 31,50 Euro
  • Settimo Cielo: ab 54 Euro
  • Spiaggia Sissi: Spitzenpreis von 67 Euro täglich

Tipp: Wer sparen will, sollte früh buchen, All-in-Angebote bei Hotels prüfen oder auf kleinere, weniger touristisch überlaufene Strandbäder ausweichen. Dort gibt es oft familienfreundliche Pakete oder günstige Halbtagestarife.

Ein Tag am Strand kann ganz schön ins Geld gehen: Laut dem italienischen Verbraucherschutzinstitut Codacons lagen die Preise für zwei Liegen und einen Sonnenschirm im Jahr 2024 im Schnitt bei 30 bis 35 Euro. Heuer müssen Urlauber durchschnittlich zwei bis vier Euro mehr einplanen.

Besonders teuer wird’s in beliebten Urlaubsorten wie Viareggio oder Riccione mit rund 40 Euro pro Tag. Auf Sardinien zahlt man schon 60 Euro, in Gallipoli (Apulien) sogar bis zu 80 Euro – in Spitzenzeiten sind sogar 120 Euro möglich. Auch Essen, Getränke und Eis haben im Vergleich zum Vorjahr um zehn bis 15 Prozent angezogen.

Das bedeutet: Eine durchschnittliche Familie zahlt pro Tag rund 115 Euro, wenn man Liegen, Schirm, Verpflegung, Wasser, Kaffee, Parkplatz und ggf. Anreise zusammenrechnet.

Aktuelle Preise 2025 für Schirm + 2 Liegen (je nach Lage, Zone & Monat)

  • Jesolo: 15 – 35 Euro
  • Lignano: 11,50 – 29 Euro
  • Caorle: 10 – 29 Euro
  • Bibione: 20 – 35 Euro
  • Grado: ab 30 Euro
  • Rimini: 20 – 35 Euro
  • Viareggio: 15 – 100 Euro
  • Positano: 20 – 50 Euro
  • Taormina: 20 – 70 Euro
  • Sardinien (ausgewählte Orte): 20 – 200 Euro
  • Apulien (ausgewählte Orte): 25 – 300 Euro

Spartipps & Hinweise

  • Erste Reihe = teuer!
    Wer in der „prima fila“ liegt, zahlt oft das Doppelte oder Dreifache. Günstiger wird’s ab der zweiten oder dritten Reihe.
  • Freie Strände nutzen:
    Auf „spiagge libere“ darf man kostenlos baden. Wichtig: Privatstrände („spiaggia privata“) sind meist beschildert. Man darf sich aber immer mit eigener Liege und Schirm ans freie Ufer setzen – auch wenn’s vorne mal böse Blicke gibt.
  • Online reservieren:
    Auf www.spiagge.it kann man Strandplätze in ganz Italien vorab buchen und so böse Überraschungen vermeiden.
    Beispiel:
    • Jesolo (Bau Bau Beach): 205 Euro pro Woche (inkl. 10 Euro Servicegebühr)
    • Senigallia: ca. 130 Euro pro Woche
  • Beim Hotel nachfragen:
    Sind Schirm und Liegen im Preis enthalten? Wenn nicht explizit angegeben, unbedingt rückfragen – das spart böse Überraschungen.
  • Selbst kaufen statt mieten:
    Schirme und einfache Liegen bekommt man günstig bei Straßenhändlern („Vu cumpra‘“) oder im Supermarkt. Nach dem Urlaub kann man sie weiterverkaufen oder verschenken – meist günstiger als eine Woche Miete.

Preisbeispiele für eine Woche im August (2 Liegen + 1 Schirm)

  • Alassio (Riviera): 380 – 440 €
  • Viareggio (Toskana): 185 – 250 €
  • San Teodoro (Sardinien): 240 – 450 €
  • Alghero (Sardinien): 190 – 260 €
  • Giardini Naxos (Sizilien): 180 – 240 €
  • Gallipoli (Apulien): 280 – 360 €
  • Ischia: 280 – 350 €
  • Cattolica (Adria): 160 – 230 €
  • Rimini (Adria): 130 – 190 €
  • Jesolo (Adria): 170 – 270 €
  • Lignano: 140 – 240 €
  • Grado: 170 – 250 €

Achtung bei Fährverbindungen

Wer mit der Fähre von Genua nach Sizilien oder Sardinien reisen möchte, zahlt für Hin- und Rückfahrt in der Hochsaison zwischen 740 und 1600 Euro für die ganze Familie. Früh buchen lohnt sich – oder: Fliegen und Mietwagen nehmen. Allerdings sollte man das Yield Management im Blick behalten – die Preise schwanken stark.

Immer mehr italienische Gemeinden greifen zur Tourismusabgabe:
Im Jahr 2025 verlangen 1.389 Städte und Orte eine Kurtaxe von ihren Gästen. Für die Kommunen ist das ein echter Geldregen – rund 1,2 Milliarden Euro spült die Abgabe heuer in ihre Kassen.