Start News Panorama
RAŠKA

Zwei weitere Kosovo-Albaner aus serbischem Massengrab identifiziert

(FOTO: indeksonline.rs)

Internationale Experten haben die Identität von zwei weiteren Kosovo-Albanern, ebenfalls Opfern des Krieges 1998-99, bestätigt. Sie wurden zusammen mit anderen in einem Massengrab im Kiževak-Steinbruch in Serbien begraben.

Die Internationale Kommission für vermisste Personen teilte am Dienstag gegenüber BIRN mit, dass Experten die Identität von zwei Personen bestätigt haben, deren Überreste in einem Massengrab im Kiževak-Steinbruch in Südserbien gefunden wurden und nun identifiziert werden konnten.

Weiters wurden Teilreste einer dritten Person in dem Massengrab entdeckt, die mit Proben von Überresten übereinstimmen, die vor einigen Jahren in einem anderen Massengrab im nahegelegenen Rudnica gefunden und identifiziert wurden: Bei der Kiževak-Exhumierung wurden „zwei… neue Identitäten und ein bereits bekannter Fall aus Rudnica, der 2014 entdeckt und dessen DNA entnommen wurde, identifiziert“.

Das Massengrab im Kiževak-Steinbruch nahe der serbischen Stadt Raška wurde im November entdeckt. Kurz darauf wurde eine Exhumierung eingeleitet, die jedoch Anfang Dezember wegen schlechten Wetters vorübergehend eingestellt wurde. Das Belgrader Oberste Gericht erklärte nun, dass „die Arbeiten in Abhängigkeit von den Wetterbedingungen vor Ort fortgesetzt werden“.

Der Oberste Gerichtshof sagte, dass die Überreste von mindestens fünf Personen bisher gefunden wurden: „Vorläufige Feld-, archäologische und anthropologische Informationen weisen bisher darauf hin, dass Teile von mindestens fünf Personen entdeckt wurden, sowie eine große Anzahl fragmentierter Knochen, die nicht zuverlässig bestimmten Personen zugeordnet werden können.“

Der kosovarische Premierminister Albin Kurti sagte am Montag, er habe Informationen erhalten, dass die in Kiževak exhumierten Überreste ethnischen albanischen Kriegsopfern gehören. In den kosovarischen Dörfern Kraljane/Kralan und Rezala/Rezalla seien laut Kurti insgesamt 185 ethnische Albaner von serbischen Streitkräften getötet worden. Nun wurden neue Opfer mithilfe von DNA-Tests identifiziert:

„Das Massengrab in Kiževak in Serbien ist mit dem Massengrab in Rudnica verbunden, und wir erwarten, dass andere Menschen, Opfer des Massakers von Rezalla, die auf der Liste der vermissten Personen stehen, in Kiževak geborgen werden“, sagte Kurti.

Das in Kiževak gefundene Massengrab ist der fünfte Ort dieser Art, der seit dem Ende des Kosovo-Krieges vor 22 Jahren in Serbien entdeckt wurde. Es ist nicht weit von der Miene Rudnica entfernt, wo 2013 ein Massengrab gefunden wurde, in dem die Überreste von 52 Menschen – alle Kosovo-Albaner – aufbewahrt wurden.

2014 verurteilte der Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag den ehemaligen hochrangigen serbischen Polizeibeamten Vlastimir Đorđević zu 18 Jahren Gefängnis, unter anderem wegen seiner Rolle bei der Verschleierung der im Kosovo getöteten Leichen ethnischer Albaner. In Massengräbern in Serbien wurden über 900 Leichen gefunden, aber kein serbisches Gericht hat jemals jemanden wegen Beteiligung an der Vertuschung verurteilt.

Quellen und Links: