Der ungeklärte Tod von David Dragičević hält den Balkan noch immer in Atem. Seit dem Ableben des jungen Bosniers gehen täglich hunderte gar tausende Menschen auf die Straßen um für Gerechtigkeit zu kämpfen.
Der wohl schlimmste Alptraum jeder Eltern ereilte die Familie Dragičević, als ihr Sohn in der besagten Nacht nicht nach Hause kam. Sie meldeten David vermisst und die Suche nahm ihren Lauf. Am 24. März 2018 stellten die Ermittler die Suchaktion ein, denn der Leichnam des Elektrotechnik-Studenten wurde im Fluss Crkvena gefunden. Als Todesursache nannte das Pathologie Institut für Rechtsmedizin aus Banja Luka, das Ertrinken des jungen Mannes. Des Weiteren wurde bekannt gegeben, dass am Körper von David Dragičević auch Verletzungen durch Schläge festgestellt wurden. Am 26. März gab die Polizei aus Republika Srpska bei einer Presskonferenz bekannt, dass es sich im Fall des 21-Jährigen um kein Verbrechen handeln würde. (KOSMO berichtete)
Welle der Solidarität
„Ich, Davor Dragičević, werde diesen Platz nicht verlassen, bis wir Gerechtigkeit erhalten“, forderte der Vater des ermordeten 21-Jährigen aus Banja Luka bei einer Kundgebung. Schon längt ist der Fall rund um David Dragičević ist nicht nur ein trauriges Einzelschicksal, sondern ein Sinnbild für den Kampf gegen Korruption, Freunderlwirtschaft und andere Missstände innerhalb Bosnien-Herzegowinas.
Vor allem das serbische Mitglied des bosnischen Staatspräsidiums Milorad Dodik steht im Kreuzfeuer der Kritik. Täglich gehen zahlreiche Demonstranten der Gruppe „Gerechtigkeit für David“ auf die Straßen Banja Lukas und anderer Städte der Region, um gegen die Ungerechtigkeiten zu kämpfen.
Journalist veröffentlicht Täternamen
Im Oktober vergangenen Jahres platzte dann eine Bombe. Der bosnische Journalist Slobodan Vasković schrieb einen Blog zum „Mord an David Dragičević“, wie er den traurigen und mysteriösen Fall selbst bezeichnet. „Der Chef der Behörde für organisiertes Verbrechen, ordnete die Liquidierung von David Dragičević an“, so Vasković in seinem Artikel, den ihr in deutscher Übersetzung HIER lesen könnt.
Was die Eltern dazu bewegte, den Leichnahm ihres Sohns nach Österreich überführen zu wollen, lest ihr auf der nächsten Seite.
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