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CORONA-KRISE

Zweite Welle im Anmarsch? So schätzt Anschober die Lage ein

(FOTO: BKA / Hans Hofer)

Im Rahmen der ORF-Sendung „Im Zentrum“ erklärte Gesundheitsminister Anschober, dass die mit heute geltenden Maßnahmen „vorgezogen wurden“.

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen, habe man sich dazu entschieden, die verschärften Maßnahmen vorziehen, betonte Rudolf Anschober (Grüne). Die Regierung habe sich im Wissen, dass der Herbst bzw. Winter eine schwierige Phase wird, „seit Juli sehr professionell“ vorbereitet. Bezüglich einer zweiten Welle äußerte sich Anschober (Grüne) „zuversichtlich, dass wir nicht in eine zweite Welle hineinkippen“.

Damit entgegnet der Gesundheitsminister Kritiken vonseiten der SPÖ-Bundesvorsitzenden Pamela Rendi Wagner, die meinte, dass die Bundesregierung den „Vorsprung durch den Lockdown in den letzten Monaten fahrlässig verspielt“ habe.

„In Wien muss man nachjustieren“
Immer wieder war in den vergangenen Tagen das lange Warten auf Tests bzw. deren Ergebnisse Grundlage für hitzige Diskussionen. Anschober sprach sich auch weiterhin für eine „umfassende Teststrategie“ aus. Testungen bei möglichen Corona-Symptomen und das Screening von Risikogruppen seien notwendig und wichtig. Allerdings räumte der Gesundheitsminister ein, dass die Ergebnisse schneller vorliegen müssten.

Während sich einige Bundesländer dahin gehend „hervorragend vorbereitet“ hätten, Vorarlberg brauche 20 Stunden vom Test zum Ergebnis, müsse man in Wien diesbezüglich „nachjustieren“, so der Gesundheitsminister.

Impfstoff in der ersten Jahreshälfte
„Ich bin absolut sicher, dass es in der ersten Jahreshälfte 2021 mehrere Angebote geben wird“. zeigte sich Anschober zuversichtlich. Angesprochen auf sein Verhältnis zum Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), erklärte der Gesundheitsminister, dass es „unterschiedliche Einschätzungen über den Zeitpunkt der Maßnahmen“ gegeben hätte.

Schlussendlich sei man jedoch „in guten Gesprächen mit guten Beratern zu vernünftigen Einschätzungen“ gekommen. Insofern die verschärften Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung zeigen, so könne sich Anschober eine Vorlegung der Sperrstunde in der Gastronomie, sowie restriktivere Regelungen beim Mund-Nasen-Schutz vorstellen. Auch ein „Eingreifen bei Clustern“ wäre für den Gesundheitsminister in diesem Fall vorstellbar.