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30. JAHRE VUKOVAR

30. Jahrestag: Kroatien gedenkt heldenhafter Verteidigung von Vukovar

(FOTO: zVg.)

Vukovar verzeichnet den 30. Jahrestag seit dem Fall der Stadt und der Aggression der jugoslawischen Volksarme (JNA) und serbischer paramilitärischer Einheiten, bei welchen tausende Zivilisten und Soldaten getötet wurden bzw. spurlos verschwanden und die Stadt dem Erdboden gleichgemacht wurde.

Die Stadt an der Donau wurde 87 Tage lang belagert, die Schlacht dauerte offiziell von 14. September bis zum 20. November 1991 und endete mit der Besetzung Vukovars. Die JNA und serbische Paramilitärs gingen ursprünglich davon aus, die Stadt in maximal sieben Tagen erobert zu haben, doch die zahlenmäßig weitaus unterlegenen kroatischen Streitkräfte leisteten drei Monate lang Widerstand. Die Einwohner von Vukovar blieben ohne Strom und ohne regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nahrung, während mit Panzer- und Luftangriffen täglich Hunderte von Geschossen auf die Stadt einschlugen.

Das Krankenhaus von Vukovar stand unter Beschuss und erlitt große Schäden, obwohl auf dem Dach ein Zeichen des Internationalen Roten Kreuzes angebracht war. Die Verwundeten mussten im Keller versorgt werden, wo Operationen und andere komplexe medizinische Eingriffe unter unmöglichen Bedingungen durchgeführt wurden. Am 19. Oktober 1991 gelang es einem humanitären Konvoi von Ärzte ohne Grenzen, in die belagerte Stadt einzudringen und etwa hundert verwundete Verteidiger aus dem Krankenhaus zu retten. Vukovar wurde von etwa 1.800 Menschen verteidigt, darunter viele Freiwillige aus ganz Kroatien. Auf der gegenüberliegenden Seite standen etwa 30.000 Soldaten, unterstützt von mehr als 600 Panzern, Hunderten von Mörsern, Kanonen und der Luftwaffe.

Fall der Stadt
Der Widerstand wurde schließlich am 18. November 1991 gebrochen. Nachdem Vukovar fiel, kam es zu ethnischen Säuberung an Kroaten und anderen Nicht-Serben sowie weiteren Kriegsverbrechen. 1.300 kroatische Frauen und Mädchen wurden nach dem Fall von Vukovar vergewaltigt. Diejenigen, die es nicht schafften aus der Stadt zu flüchten, wurden teilweise in Lager nach Serbien gebracht. Viele wurden in diesen Lagern getötet. Am 19. November evakuierte die JNA 300 Verwundeten, Verteidiger und Zivilisten aus dem Krankenhaus und brachte sie auf die Farm Ovčara in der Nähe von Vukovar, wo sie schließlich von serbischen Freischärlern und Soldaten der JNA ermordet wurden. Aus dem Massengrab in Ovčara wurden 200 Opfer exhumiert, von denen das jüngste 16 Jahre und das älteste 84 Jahre alt war. Ungefähr 22.000 Kroaten und andere Nicht-Serben wurden aus der Stadt vertrieben. Nach 386 Menschen wird noch immer gesucht.

Am 29. Oktober 1999 beschloss das kroatische Parlament, den Tag des Gedenkens an die Opfer von Vukovar auszurufen, um allen Beteiligten an der Verteidigung dieser Stadt angemessen Tribut zu zollen. Durch einen Beschluss der Regierung von 2019 wurde der 18. November zum Feiertag und arbeitsfreien Tag erklärt und ist als Gedenktag für die Opfer des Heimatkrieges und für die Opfer von Vukovar und Škabrnja festgelegt.