In Belgrad und Novi Sad finden heute Gedenkveranstaltungen für die Opfer des NATO-Bombardements von 1999 statt. Kranzniederlegungen und Proteste sind geplant.
Am 24. März 1999 startete die NATO eine umfassende Luftoffensive gegen Jugoslawien, die 78 Tage andauerte und weitreichende Zerstörungen in verschiedenen Bereichen des Landes verursachte. Die Angriffe wurden unter der Leitung des damaligen NATO-Generalsekretärs Javier Solana durchgeführt, nachdem die Verhandlungen zur Lösung der Kosovo-Krise in Rambouillet und Paris im Frühjahr 1999 scheiterten. In der Nacht, als die Bombardierungen begannen, rief die jugoslawische Regierung den Kriegszustand aus. Das Ende der Angriffe markierte der 10. Juni, als die Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates angenommen wurde.
Bereits am 9. Juni hatten Vertreter der Jugoslawischen Armee und der NATO in Kumanovo, Nordmazedonien, das Militärtechnische Abkommen unterzeichnet, das den Abzug jugoslawischer Truppen aus dem Kosovo und die Stationierung internationaler Truppen regelte. Diese Maßnahmen wurden am 12. Juni umgesetzt.
Gedenkveranstaltungen
Heute finden mehrere Gedenkveranstaltungen statt. Um 10 Uhr beginnt die staatliche Kranzniederlegungszeremonie am Denkmal für die im NATO-Bombardement getöteten Kinder, geleitet von Außenminister Marko Djuric. Eine Stunde später, um 11 Uhr, wird Nikola Nikodijevic, der Präsident der Stadtversammlung von Belgrad, einen Kranz am Denkmal „Glasnik sa Straževice“ niederlegen. Zudem haben Vertreter der Partei für Freiheit und Gerechtigkeit angekündigt, um 12 Uhr im Tašmajdan-Park am Denkmal „Bili smo samo deca“ einen Kranz niederzulegen.
Proteste und weitere Gedenken
In Belgrad haben blockierende Studenten für 15 Uhr den „Protest für den Generalstab“ geplant, der voraussichtlich bis 21 Uhr dauern wird. Auch in Novi Sad wird der Opfer des NATO-Bombardements gedacht. Die Versammlung beginnt um 19.30 Uhr vor dem Gebäude der Ölindustrie Serbiens, gefolgt von 17 Minuten Stille von 19.52 bis 20.09 Uhr.
Darüber hinaus wird eine Gedenk-Fahrradtour zur Erinnerung an die Opfer organisiert.
Folge uns auf Social Media!