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Depression

Neue Hoffnung bei Depressionen: Nasenspray zeigt positive Ergebnisse

(Foto: iStock)

Depressionen sind eine globale Gesundheitskrise. Schätzungen zufolge leiden rund 320 Millionen Menschen weltweit unter dieser Erkrankung, in Österreich sind es etwa acht Prozent der Bevölkerung. Die Dunkelziffer ist hoch, und herkömmliche Antidepressiva zeigen oft erst nach zwei Wochen eine Wirkung.

Noch problematischer ist, dass bei etwa zwei Dritteln der Patienten mit einer schweren Depression die konventionelle medikamentöse Therapie nicht anschlägt. Bei einem Drittel bleibt selbst ein zweiter Behandlungsversuch ohne Erfolg. Bis vor kurzem bestand die einzige zusätzliche Behandlungsmöglichkeit in der Gabe eines atypischen Antipsychotikums, wie Quetiapin. Seit 2019 ist in der EU jedoch auch das von Ketamin abgeleitete Esketamin als Nasenspray für die Therapie ,,resistenter“ Depressionen zugelassen.

Die Studie, die von 171 Krankenhäusern in 24 Ländern durchgeführt wurde, verglich erstmals die beiden Behandlungsstrategien. Die Patienten, im Alter zwischen 18 und 74 Jahren, litten im Durchschnitt seit mehr als 60 Wochen an einer schweren Depression. Bei zwei Drittel der Patienten war es bereits der dritte Behandlungsversuch. Insgesamt nahmen 676 Probanden an der Studie teil, wobei ein Drittel bereits bis zu sechs verschiedene Behandlungsversuche unternommen hatte.

Während der Studie nahmen die Patienten weiterhin die herkömmlichen Medikamente ein und verwendeten zusätzlich entweder das Antipsychotikum Quetiapin (340 Probanden) oder den Esketamin-Nasenspray (336 Probanden). Laut den Forschern zeigten die Ergebnisse einen Vorteil für den Nasenspray. Nach acht Wochen zeigten 27,1 Prozent der Patienten in der Esketamin-Gruppe eine Remission der Symptome, verglichen mit 17,6 Prozent in der Quetiapin-Gruppe.