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AirTags: Innovative Technologie zur Kinderüberwachung?

Symbolfoto. (FOTO: iStock/BackyardProduction)
Symbolfoto. (FOTO: iStock/BackyardProduction)

In den USA wird Apples GPS-Tracker, AirTags, immer häufiger verwendet, um den Standort von Kindern zu verfolgen. Diese innovative Technologie, ursprünglich als Suchhilfe für Kleinigkeiten wie Schlüssel oder Gepäckstücke konzipiert, findet nun einen überraschenden neuen Anwendungsbereich.

Apples AirTags erfreuen sich in den USA wachsender Beliebtheit unter Eltern. Mit einem Blick auf das Smartphone können sie den Standort ihrer Kinder verfolgen. Das mag für einige übertrieben klingen, doch für manche Eltern ist es eine Möglichkeit auf Nummer sicher zu gehen.

Suchhilfe für Schlüssel

Die AirTags von Apple sowie Samsungs Galaxy Tags wurden ursprünglich als Suchhilfe für verlegte Schlüssel oder verlorenes Gepäck konzipiert. Gegenwärtig haben sie jedoch eine neue Anwendung gefunden. Manche Eltern gehen sogar so weit, die Tracker in die Kleidung ihrer Kinder zu nähen. Apple hat allerdings bei der Präsentation der AirTags 2021 explizit darauf hingewiesen, dass die Tracker nicht für Kinder oder Haustiere gedacht sind.

Experten raten ab

Diese Praxis wirft Bedenken auf, nicht nur bei den Herstellern, sondern auch bei Experten. Peter Gray, Forschungsprofessor für Psychologie und Neurowissenschaften am Boston College, stellt fest: „In den letzten vier oder fünf Jahrzehnten ist die Freiheit von Kindern, Dinge selbst zu tun, enorm zurückgegangen.“ Die ständige Überwachung von Kindern kann langfristig das Vertrauen zwischen ihnen und ihren Eltern untergraben.

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Zwar könnte die Möglichkeit, den Standort des Kindes nachverfolgen zu können, beruhigend wirken, besonders wenn das Kind nicht zur vereinbarten Zeit zu Hause ist. Dennoch bietet keine Technologie hundertprozentige Sicherheit. GPS-Tracker sind auf Batterien angewiesen, die leer werden können, und die Geräte können verloren gehen oder absichtlich entfernt werden. Zudem könnte die ständige Überwachung Kinder und Eltern in ein falsches Sicherheitsgefühl wiegen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.