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GESUNDHEIT

Allergien – die Zivilisationskrankheit von heute!

Allergie
FOTO: iStockphoto

NICHT UNGEFÄHRLICH. Egal, ob vererbt oder durch Umweltschäden oder sogar übertriebene Hygiene verursacht: Eine Allergie ist eine Erkrankung des Immunsystems, deren Folgen nicht zu unterschätzen sind.

Eine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems, die infolge der Berührung mit Substanzen auftritt, die bei den meisten Menschen keine Reaktionen hervorrufen. Der Organismus wehrt sich gegen sie durch die Bildung von IgE-Antikörpern. Die Umgebung spielt bei der Entstehung von Allergien eine entscheidende Rolle, aber eine Allergie im engeren Verwandtenkreis erhöht das Erkrankungsrisiko. Am häufigsten leiden die Betroffenen unter allergischer Rhinitis (einer Nasalallergie), allergischer Konjunktivitis (einer Augenallergie), unter allergischem Asthma, Urtikaria (Nesselfieber) sowie unter Lebensmittel- und Medikamentenallergien. Dr. Lejla Kogler, Fachärztin für HNO (Hals-, Nasen-, Ohrenerkrankungen) sagt über diese Krankheit:

„Allergien sind heute sehr verbreitet, jeder vierte Mensch wird ist Laufe seines Lebens einmal davon betroffen. Besonders häufig sind sie bei Kindern, aber die Gründe dafür sind noch unklar. Eine Theorie besagt, dass das eine Folge unseres Lebens in einer immer saubereren Umgebung ist, in der der Körper immer weniger mit Mikroorganismen in Kontakt kommen kann. Aufgrund dessen kommt es zu einer übertriebenen Reaktion auf normalerweise ungefährliche Substanzen, wenn man mit ihnen in Berührung kommt. Für diese Theorie spricht die Tatsache, dass Menschen, die im urbanen Umfeld leben, häufiger unter Allergien leiden als die, die in ländlichen Gebieten wohnen. Glücklicherweise sind die meisten allergischen Reaktionen mild und können weitgehend unter Kontrolle gehalten werden.“

Die häufigsten Allergene sind:
Gras- und Baumpollen – Die Allergie dagegen ist als Heuschnupfen (allergische Rhinitis) bekannt.
Milben – das ist der Mikroorganismus Hausstaubmilbe, der Allergien gegen Hausstaub hervorruft.
Tierschuppen – kleinste Haut- und Haarschuppen.
Lebensmittel – Walnüsse, Erdnüsse, Mehl, Soja, Obst, Fisch, Eier und Kuhmilch.
Insektenbisse oder –stiche.
Medikamente – darunter häufig Ibuprofen, Aspirin, und einige Antibiotika.
Latex – wird meistens zur Herstellung von Einmalhandschuhen und Kondomen verwendet.
Schimmel – setzt kleine Partikel frei, die in die Luft gelangen und eingeatmet werden.
Hauschemie – umfasst Reinigungsmittel und Haarfärbemittel.

Heuschnupfen
Mehr als 25 Billionen Menschen leiden unter Pollenallergien, einige reagieren auf die Pollen von Bäumen, andere auf Gräserpollen, aber beide leiden im Sommer. Die häufigsten Symptome dieses unangenehmen Problems sind Niesen, Jucken in Nase, Augen oder Hals, eine laufende oder zugeschwollene Nase, unkontrolliertes Tränen, rote oder geschwollene Augen (Bindehautentzündung). „Die Symptome sind Mitte April am schlimmsten, halten aber bisweilen bis zum Ende des Sommers an, abhängig von den gestörten Witterungsbedingungen, die dazu führen, dass wir manchmal auch während des kalendarischen Sommers echtes Frühlingswetter haben. Bei Personen, die gegen Pollen allergisch sind, kommt es vor, dass ihr Körper, wenn sie an einem Sommertag ins Freie gehen, reagiert, als würde er angegriffen. Ihr Immunsystem schüttet dann als Antwort auf die Allergie viel Histamin aus“, betont Dr. Kogler.

Einige nützliche Tipps:
• Achten Sie auf die Wetterlage, denn Veränderungen bewirken eine intensivere Verbreitung der Pollen. Nach einem Regen oder im Morgengrauen, wenn es windig ist, befinden sich besonders viele Pollen in der Luft.
• Statt die Fenster im Auto oder zu Hause zu öffnen, ist es besser, eine Klimaanlage mit Pollenfilter einzuschalten.
• Selbst wenn es möglich wäre, sollte man Wäsche nicht draußen trocknen, denn in ihr verfangen sich Pollen.
• Nach der Heimkehr von einem Spaziergang sollte man die Kleidung wechseln, und vor dem Zubettgehen sollte man duschen und die Haare waschen.
• Wenn das Haustier viel Zeit im Freien verbringt, sollte man es keinesfalls ins Schlafzimmer lassen.

Allergische Ohrenentzündung
„Eine besondere Form der Allergie, über die nur wenig berichtet wird, ist die allergische Ohrenentzündung, eine Ansammlung von Sekret im Mittelohr, die infolge einer allergischen Reaktion in der Schleimhaut der Eustachi-Röhre oder des Mittelohrs auftritt. Sie äußert sich bei Kindern in Hörstörungen, was bei den Eltern zu Sorge und Angst führt. Bei Kindern, die eine vergrößerte dritte Mandel, einen sogenannten Polyp, haben und gleichzeitig auch allergisch sind, kommt es zu einer Verschlechterung der Symptome. Selbst, wenn sie schon eine Polypenoperation hinter sich haben, besteht bei diesen Kleinen die Möglichkeit, dass er erneut wächst. Die Eltern sind dann oft besorgt und mit der Operation unzufrieden. Aber bei diesen Kindern muss man in Wahrheit gleichzeitig die Allergie behandeln“, mahnt die Doktorin.

Der Kampf gegen die Allergie
Die wirksamste Art, einer Allergie Herr zu werden, ist, den Kontakt mit dem Allergen, das die Reaktion hervorruft, zu vermeiden. Es gibt mehrere Medikamente, die eine Allergie unter Kontrolle halten:
Antihistaminika – Sie können eingenommen werden, wenn die Symptome der Reaktion bemerkt werden, aber vor dem Kontakt mit dem Allergen, um die Reaktion, die sich ankündigt, rechtzeitig zu verhindern.
Dekongestiva – Tabletten, Kapseln, Nasensprays oder -tropfen, die zum kurzzeitigen Abschwellen einer blockierten Nase eingesetzt werden.
Lotionen und Cremes – Feuchtigkeitscremes können Hautrötungen und Juckreiz oft lindern.
Steroide – In Form von Sprays, Tropfen, Cremes, Inhallationslösungen und Tabletten können sie helfen, Rötungen und Schwellungen, die durch allergische Reaktionen hervorgerufen werden, zu lindern.
Immuntherapie – Sie wird Menschen mit schweren Allergien empfohlen und besteht darin, dass der Körper dem Allergen über mehrere Jahre hinweg auf kontrollierte Weise ausgesetzt wird, sodass sich der Organismus daran gewöhnt und nicht mehr so heftig reagiert.

Kontakt:
Dr. Lejla Kogler

OÄ HNO Barmherzige Brüder
HNO Praxis: Jörgerstr. 41
1170 Wien

Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.