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Forschung

Alzheimer-Durchbruch? Neue Medikamente als Hoffnung für Patienten

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FOTO: iStock/LightFieldStudios

Im Austria Center Vienna startet ein internationaler Kongress zu Alzheimer und Parkinson. Neue Medikamente könnten den Krankheitsverlauf revolutionieren.

Im Austria Center Vienna startet heute einer der bedeutendsten internationalen Kongresse, der sich mit Alzheimer- und Parkinsonerkrankungen befasst. Im Mittelpunkt stehen zwei neu entwickelte Alzheimer-Medikamente, die im Frühstadium der Krankheit eine Verlangsamung des Fortschreitens um 30 Prozent bewirken sollen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) könnte diese Medikamente bis 2025 zulassen.

Die Konferenz zieht bis zu 5.100 Experten aus aller Welt an, die sich über die neuesten Forschungsfortschritte und Therapieansätze austauschen. Elisabeth Stögmann, Präsidentin der Österreichischen Alzheimergesellschaft und Forscherin an der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien/AKH, betont die Bedeutung der neuen Medikamente. Diese monoklonalen Antikörper, die das Amyloid-beta-Protein angreifen, stellen einen bedeutenden Fortschritt dar. „Nach über 20 Jahren haben wir erstmals die Möglichkeit, den Krankheitsverlauf kausal zu beeinflussen“, erklärte sie. Diese Antikörper können den Krankheitsverlauf im Frühstadium erheblich verlangsamen.

Risiken der Behandlung

Die Behandlung ist jedoch nicht ohne Risiken. Bei bis zu 20 Prozent der Patienten können Hirnödeme und kleine Hirnblutungen auftreten, wobei nur etwa ein Viertel dieser Fälle klinische Symptome wie Kopfschmerzen oder Verwirrtheit zeigt. Eine engmaschige Überwachung mittels MRT kann helfen, das Risiko zu reduzieren.

Zusätzlich zu den Fortschritten bei der Alzheimertherapie werden auf dem Kongress auch Entwicklungen in der Parkinson-Behandlung präsentiert. Besonders im Fokus stehen Studien zu Synuclein-Aggregationen, die als Ursache von Parkinson gelten. Obwohl diese Therapien noch nicht so weit entwickelt sind wie die Alzheimer-Medikamente, gibt es vielversprechende Ansätze, die auf eine gezieltere Behandlung in der Zukunft hoffen lassen.

Früherkennung und Kongressprogramm

Fortschritte gibt es auch bei der Früherkennung von Alzheimer. Laut Stögmann werden Biomarker-Tests entwickelt, die eine Diagnose durch eine einfache Blutuntersuchung ermöglichen könnten. Diese Tests könnten bereits in ein bis zwei Jahren zur Verfügung stehen und die Früherkennung erheblich verbessern.

Der bis zum 5. April laufende Kongress bietet ein umfangreiches Programm aus wissenschaftlichen Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops. Angesichts der weltweit steigenden Zahl von Demenz- und Parkinsonerkrankungen setzen Wissenschaftler große Hoffnungen auf die präsentierten Innovationen.