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Vier Tote

Amoklauf in Schule: Vater des 14-jährigen Täters verhaftet

(FOTO: EPA-EFE/ERIK S. LESSER)
(FOTO: EPA-EFE/ERIK S. LESSER)

Ein tragisches Ereignis erschütterte kürzlich eine Schule in Winder, Georgia, als ein 14-jähriger Schüler das Feuer eröffnete und dabei mindestens vier Menschen tötete.

Unter den Opfern befinden sich zwei Mitschüler und zwei Lehrkräfte. Neun weitere Personen wurden verletzt, befinden sich jedoch laut dem örtlichen Sheriff Jud Smith auf dem Wege der Besserung.

Verhaftung des Vaters

Die Ermittlungen führten zur Festnahme des Vaters des Jugendlichen. Der 54-Jährige wird beschuldigt, fahrlässige Tötung begangen zu haben, da er seinem Sohn „wissentlich den Besitz einer Waffe erlaubt“ hatte. Besonders brisant: Der Teenager hatte die Tatwaffe, ein Sturmgewehr vom Typ AR-15, von seinem Vater zu Weihnachten geschenkt bekommen. Die Polizei bestätigte, dass der Vater diese Information selbst den Behörden mitteilte.

Chris Hosey, ein Sprecher der örtlichen Polizei, wollte keine weiteren Details zu den Umständen der Festnahme des Vaters geben. Der jugendliche Täter selbst muss sich wegen Mordes verantworten und wird wie ein Erwachsener strafrechtlich verfolgt.

Vorwarnungen und früher Kontakt mit der Polizei

Bereits im Vorjahr gab es anonyme Hinweise auf eine mögliche Gefährdung. Das FBI informierte, dass es Online-Drohungen gab, die Fotos von Waffen und Ankündigungen eines möglichen Angriffs auf eine Schule beinhalteten. Der damalige 13-Jährige und sein Vater wurden vernommen, doch es gab zu diesem Zeitpunkt  „keinen glaubhaften Grund für eine Festnahme oder für weitere Strafverfolgungsmaßnahmen“.

Hintergründe der Tat

Zu den Motiven des Täters hält sich die Polizei bisher bedeckt. Der Jugendliche, der selbst die Apalachee High School besuchte, war kein Unbekannter für die Ermittler. Ein Schulpolizist stellte schließlich den 14-Jährigen, der sich ohne Widerstand ergab, aus Angst vor einem Schusswechsel. Trotz bereits vorangegangener Hinweise konnte die Tat nicht verhindert werden.

Vergleichbare Fälle in den USA

Der Fall erinnert an ein ähnliches Drama, das sich im April 2021 in Michigan ereignete. Dort hatte ein 15-jähriger Schüler vier Mitschüler erschossen. Seine Eltern wurden aufgrund fahrlässiger Tötung zu Haftstrafen von 10 bis 15 Jahren verurteilt, was einen Präzedenzfall in der amerikanischen Rechtsprechung darstellt.

Forderungen nach strengeren Waffengesetzen

Tödliche Schusswaffenvorfälle sind in den USA leider keine Seltenheit. Die leichte Verfügbarkeit von Schusswaffen führt regelmäßig zu tragischen Ereignissen. Präsident Joe Biden forderte erneut strengere Waffengesetze und ein Verbot von Sturmgewehren für den Privatgebrauch. Niemand brauche solche Waffen in privatem Besitz, betonte Biden und rief dazu auf, Waffen sicher zu verwahren, sodass Kinder keinen Zugriff darauf haben.

Eine beunruhigende Statistik: Im Jahr 2020 waren für Kinder und Jugendliche in den USA Schusswaffenverletzungen erstmals die häufigste Todesursache, noch vor Verkehrsunfällen.